Max, Max und Maxi - drei Generationen Greger

München - Nervosität vot dem Auftritt, sowas hat der große Max Greger nicht gekannt. Gut, bis auf diesen einen Abend. „Oliver Twist“ will gespielt werden, als Musical. Und Greger wird spielen, als Stargast. Nicht auf großer Bühne in der Philharmonie, nicht im Fernsehen – sondern in der Schule seines Enkels. Keiner weiß davon, dass der junge Maxi seinen Opa für einem Überraschungsauftritt eingespannt hat.
Und der Weltstar Max Greger ist tatsächlich aufgeregt. „Heute habe ich Lampenfieber“, sagt er seinem Enkel. Dann geht er auf die Bühne – das Publikum tobt.
Jahre später stehen dann nicht nur zwei, sondern drei Gregers auf der Bühne: Max Greger, Max Greger junior und Maxi Greger – Vater, Sohn und Enkel. Swingend durch die Generationen, das ist das Motto der Abende, die ein musikalischer Eintrag ins Familienalbum werden. Das ist für mich das Schönste, was es gibt“, sagt Max Greger senior. „Wenn ich mit meinem Sohn spiele – und dann darf ich auch noch meinen Enkel ansagen.“ Dreimal Max, dreimal Musiker – zumindest fürs Familientreffen auf der Bühne.
Es ist im April 2006, zum 80. Geburtstag Max Gregers, als die Drei-Generationen-Combo das erste Mal auftritt. Max Greger junior, der Sohn des weltbekannten Bandleaders, ist ebenfalls erfolgreicher Musiker und Arrangeur. Er hatte bereits Auftritt zusammen mit seinem berühmten Vater. Der jüngste Max, den alle Maxi nennen, macht aus dem Familien-Duo das erste Mal ein Trio: Er spielt Gitarre und singt.
Das Publikum liebt die Drei-Greger-Show. Eine Bestätigung für die alternde Jazz-Legende Greger, der diese Formation danach noch häufiger auf die Bühne bringt. Zuletzt vor zweieinhalb Jahren in der Münchner Philharmonie. Klarinettenmeister Hugo Strasser ist auch dabei. In einem Interview mit der AZ sagt Greger damals: „Wir spielen das, was die Leute im Radio und im Fernsehen nicht mehr hören. Wir werden doch verleugnet.“
Weil das Musikgeschäft hart ist, hat der Enkel einen anderen Beruf
Dass der Musikgeschmack der jüngeren Generation sich verändert hatte, das hat Max Greger nie so stehenlassen. Er glaubte an die ewig unterhaltsame, Menschen verbindende Unterhaltungskraft der Bigband-Musik zwischen Schlager und Swing. Trotzdem: Zum Hauptberuf hat es die Musik in der dritten Max-Greger-Generation nicht gebracht. Maxi Greger hat es bei der Leidenschaft belassen. Die Oma Johanna habe ihm vom Musikerleben abgeraten und gesagt: „Maxi, mach’s zum Hobby!“ Und auch der Vater habe ihm dringend abgeraten. Die Konkurrenz sei heute viel zu groß für junge Musiker, da sei eine Karriere in dieser Branche einfach zu riskant.
Der jüngste Max Greger ist Rechtsanwalt geworden.