Marilyn Manson: "The Pale Emperor" zeigt seine sanfte Seite
Spätestens seit Alice Cooper wissen wir, dass auch die wildesten Schock-Rocker einmal altersmilde werden. Nun ist es offenbar auch bei Marilyn Manson soweit. Mit seinen 46 Jahren vielleicht ein bisschen früh, aber die Anzeichen waren schon im Vorfeld deutlich: Der frühere Elternschreck bekundete seine neue Liebe zu melodiebasierten Songs, obendrein erklärte er, das Album sei stark vom Blues beeinflusst.
"The Pale Emperor" klingt nach Spätwerk
Und tatsächlich klingt "The Pale Emperor" verdächtig nach Spätwerk, nach Musikern, die sich nicht mehr beweisen müssen und einfach spielen, worauf sie gerade Lust haben. So entspannt klangen Manson und seine Bandkollegen noch nie, einige Songs verbreiten bei aller Düsternis fast schon Stonerrock-Flair und "Third Day of a Seven Day Binge" würde auch gut auf den Soundtrack eines modernen Western passen. Doch während Manson und seine Mannen dem Sonnenuntergang entgegenreiten, vermisst man unweigerlich die Überraschungen und Brüche der frühen Werke.
Ist das wirklich Marilyn Manson?
Will man von Manson wirklich ein Album hören, das derart gefällig ins Ohr geht? Allein "Cupid Carries A Gund" und die Single "Deep Six" lassen die alte Widerborstigkeit zaghaft erahnen. Schlecht ist "The Pale Emperor" auf keinen Fall, aber irgendwo klingt das Ganze auch ziemlich selbstzufrieden. Für einen ehemaligen Bilderstürmer wie Manson eigentlich eine Todsünde.
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