Mädness & Döll: Ein Rap-Album für die nächsten 20 Jahre

Hip-Hop-Deutschland hat endlich wieder ein rappendes Brüder-Paar. Mädness und Döll erklären im Interview ihr Album "Ich und mein Bruder" und verraten, dass hinter dem Titel mehr steckt, als man zunächst annehmen mag.
von  (hom/spot)

Hip-Hop-Deutschland hat endlich wieder ein rappendes Brüder-Paar. Mädness und Döll erklären im Interview ihr Album "Ich und mein Bruder" und verraten, dass hinter dem Titel mehr steckt, als man zunächst annehmen mag.

Sie sind Brüder, sie sind Rapper, doch bisher gab es Mädness und Döll jeweils nur als Solo-Künstler. Nun folgt auf "Maggo" von Mädness und "Weit entfernt" von Döll" das gemeinsame Album "Ich und mein Bruder". Der Titel ist "ein Zitat von den Stieber Twins, die diese Zeile auf ihrem Klassiker 'Das Fenster zum Hof' rappten", erklärt Mädness im Gespräch mit der Nachrichtenagentur spot on news. "Dass wir unser Album so genannt haben, ist eine Respektsbekundung an die Heidelberger Zwillinge." Der Titel beschreibe aber auch, worum es auf dem Album geht: "Es gibt keine Features. Es wird das Album sein, das ich mir mein Leben lang in bester Erinnerung behalte", so Mädness.

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Sein Bruder Döll ergänzt: "Persönlich sowie musikalisch ist es für uns beide ein bewusster Schritt nach vorne. Kurz bevor wir mit der Produktion begonnen hatten, hatten wir beide - jeder für sich - mit Rückschlägen zu kämpfen." Mit dem Album hätten beide nun versucht aus den negativen Erfahrungen "Kraft zu schöpfen und daraus etwas Positives zu machen." Außerdem schließe sich mit dem Album ein Kreis, der sich vor knapp 20 Jahren geöffnet hat, wie Döll sagt. "Zwanzig Jahre nachdem ich zum ersten Mal Platten hörte aus Mäds Zimmer, machten wir eine zusammen, an die wir uns in zwanzig Jahren noch erinnern."

Das Album ist "Abschluss und Aufbruch" zugleich

Doch "Ich und mein Bruder" ist für die beiden noch weit mehr. Nämlich "Abschluss und Aufbruch", wie Mädness erklärt. "Mit dem Album habe ich persönlich bestimmte Dinge hinter mir gelassen. Ich habe mit Menschen gebrochen, die mir nicht gutgetan haben. Habe meiner Heimat den Rücken gekehrt und ein neues Umfeld gefunden. Es war und ist eine Entscheidung für die Musik als Profession und viel wichtiger, ein gemeinsamer Schritt in die richtige Richtung."

Obwohl die Brüder mittlerweile in Berlin leben, spielen ihre hessischen Wurzeln noch immer eine Rolle in ihren Texten. "Hessen ist Teil unserer Identität und damit ein fester Teil von uns", erklärt Döll. Und für Mädness ist "Hessen der Ausgangspunkt vieler Erfahrungen, auf die sich meine Texte stützen". Während der Entstehung des Albums waren sich die beiden übrigens nicht immer einig. "Wir sind beide sehr perfektionistisch, was unsere Musik angeht", so Mädness. Dadurch sei es natürlich immer wieder mal zu Diskussionen gekommen. "Im Großen und Ganzen sind wir aber meistens recht schnell auf einen gemeinsamen Nenner gekommen", verrät Döll.

Dass ihr Rap-Album bei den Kritikern gut ankommt, beweist ein Blick in die aktuelle "Juice". Das Hip-Hop-Magazin hat "Ich und mein Bruder" zum "Album des Monats" auserkoren. Doch damit nicht genug. Sogar der Platz auf dem Cover wurde Mädness und Döll gewidmet. Für Mädness, der die "Juice" seit der ersten Ausgabe verfolgt, sei das alles "surreal" und "nicht in Worte zu fassen".

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