Jay Z: Freestyle über Tidal, Spotify und Co.
New York - Gibt es den Musik-Streaming-Dienst Tidal nur, um die großen Stars noch reicher zu machen? Diesen und weitere Vorwürfe durfte sich Musikmogul Jay Z (45, "The Ruler's Back") in den vergangenen Wochen immer wieder anhören. Unter anderem per Twitter bezog er schon einmal Stellung. Jetzt rappte er auch über das Thema. Bei einem für seine Verhältnisse recht intimen Konzert vor rund 3.000 Fans teilte der als Shawn Carter geborene Rapper und Unternehmer in einem Freestyle kräftig aus, wie unter anderem das Musikmagazin "Billboard" berichtet.
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"Ich bin jetzt also der Böse, was?", fragte Jay Z demnach mit einem Kichern und erklärte, dass er niemals mit dem Strom schwimmen werde und er es nicht zulassen werde, dass irgendjemand "unsere Musik wegnimmt. [...] Dieses Tidal-Ding dreht sich nur um die Musik. [...] Wir lassen niemanden unsere Musik anbieten und dann damit machen, was er will. Schwimmt niemals mit dem Strom, werdet der Strom."
Dann packte der Rapper einen gut 90-sekündigen Freestyle aus. Darin bekommen besonders Spotify, Youtube und Apple ein paar Reime ab: "Ich fühle mich, als ob Youtube der Schuldige ist, die zahlen ein Zehntel von dem, was Du eigentlich bekommen solltest. Ihr wisst, dass manche für eine gerechte Entlohnung sterben würden? Ihr wisst, welchen Marktwert ich habe und dass ich nicht Euer Sklave bin?"
An anderer Stelle führte Jay Z weiter aus: "Ihr habt neun iPhones gekauft, obwohl Steve Jobs reich war. Phil Knight [Anm. d. Red.: Vorstandsvorsitzender von Nike] hat einen Marktwert im Billionen-Bereich und ihr habt die Turnschuhe trotzdem gekauft. Spotify ist neuen Milliarden Dollar schwer und keiner meckert rum." Später kommt er wie schon auf Twitter zu dem Schluss, dass wohl eine Schmierenkampagne gegen ihn laufe. Er rappt: "Ich weiß, dass sie Euch hereinlegen wollen, dass sie Milliarden dafür ausgeben, Euch zu verwirren. Ich selbst musste zu mir sagen: ,Gewöhne dich dran, es dreht sich wieder einmal alles um die Politik.'" Klingt fast so, als ob sich der Unternehmer da langsam eine ausgewachsene Verschwörungstheorie zurechtlegt.
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