Interview: Warum Bon Jovi das Olympiastadion so mag

"Mit diesem Stadion sind großartige Erinnerungen verbunden", sagt Sänger Jon Bon Jovi über das Münchner Olympiastadion, wo seine Band am Samstag gespielt hat. Allgemein schätzt die Band ihre deutsche Fangemeinde.
dpa |
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"Mit diesem Stadion sind großartige Erinnerungen verbunden", sagt Sänger Jon Bon Jovi über das Münchner Olympiastadion, wo seine Band am Samstag gespielt hat. Allgemein schätzt die Band ihre deutsche Fangemeinde.

München - Zu ihren deutschen Fans zurückzukehren, ist für Bon Jovi immer ein bisschen wie eine Heimkehr. Denn neben den USA war Deutschland für die amerikanische Rock-Band stets das Land mit der größten Fangemeinde.

„Von dem Tag an, an dem wir begonnen haben, die Titel 'Because We Can' und 'What About Now' für das aktuelle Album zu schreiben, habe ich mir vorgestellt, sie in einem deutschen Stadion zu spielen“, sagte Frontmann Jon Bon Jovi (51) am Sonntag im Interview mit der Nachrichtenagentur dpa in München.

Am Samstag spielte die Band zum Auftakt ihrer Deutschland-Tournee im ausverkauften Münchner Olympiastadion. Im Juni geben sie drei weitere Open Air-Konzerte in Deutschland.

Wie war es für Sie, wieder im Münchner Olympiastadion zu spielen?

Jon Bon Jovi: „Es war toll, mit diesem Stadion sind großartige Erinnerungen verbunden. Und das kann ich ehrlich nicht von vielen Gebäuden sagen, manchmal interessiere ich mich nicht einmal für die Stadt.

Schon als wir zum ersten Mal im Olympiastadion in München gespielt haben, hat das Stadion einen großen Eindruck auf uns gemacht, das muss jetzt zwölf Jahre her sein. Und seitdem hatten wir immer wunderbare Konzerte dort.

Wodurch zeichnen sich die deutschen Bon Jovi-Fans aus?

Wir haben immer Witze gemacht, wir sollten Deutschland 'New Germany' nennen, denn Deutschland kommt direkt nach Amerika und meinem Heimatstaat New Jersey. Die Fangemeinde hier war immer größer als in anderen Ländern. Von dem Tag an, an dem wir begonnen haben, die Songs für das aktuelle Album zu schreiben, habe ich mir vorgestellt, sie in einem deutschen Stadion zu spielen. Und am Samstag habe ich die Reaktionen der Fans in der Menge gesehen und nur gesagt, seht ihr, genau daran habe ich gedacht, als wir diese Songs geschrieben haben.

Wie bereiten Sie sich auf eine Tournee und auf Ihre dreistündigen Bühnenshows vor?

Man kann nur einen gewissen Teil des körperlichen Trainings vorher absolvieren. Einen Teil der Muskeln baut man dann erst auf, wenn man die Konzerte wirklich spielt. Genauso ist es mit Stimmübungen, man kann seine Stimme nur zu einem gewissen Teil für das trainieren, was ihr dann auf der Bühne abverlangt wird. Und was die körperliche Fitness angeht, natürlich kann man vorher rennen und joggen und Gewichte stemmen, aber dann geht man auf die Bühne und es ist nochmal etwas ganz anderes. Und dann erreicht man einen Punkt, an dem es darum geht, diese Fitness über die ganze Tour hinweg aufrechtzuerhalten

Sie sind jetzt mehrere Wochen in Europa unterwegs, werden in vielen verschiedenen Stadien vor Tausenden von Fans spielen. Was nehmen Sie persönlich an Eindrücken mit nach Hause von so einer Tour?

Mittlerweile bin ich erfahren genug, um mir auf der Bühne die Zeit zu nehmen, meinem Gehirn und meinen Augen zu sagen, seht euch das an, nehmt das auf, als ob es nie wiederkommen würde. Es gibt Teile des Konzerts, in denen ein ganzer Song vergeht, ohne dass ich überhaupt mitbekomme, was passiert. Aber wenn ich darauf achte, inne zu halten, das aufzunehmen, was ich da gerade erlebe, dann sind das Eindrücke, die ich mitnehme und an die ich mich später erinnere. Und das tue ich auch.

Es gibt inzwischen sogar eine Bon Jovi-App für Ihre Fans, mit Bildern, Videos und Neuigkeiten über die Band. Wie stehen Sie zu diesen technischen Spielereien auf dem Smartphone oder dem Tablet? Benutzen Sie Facebook oder Twitter?

Nein, ich benutze davon überhaupt nichts. Diese Dinge interessieren mich kein bisschen. Ich glaube nicht, dass die Leute wissen müssen, dass ich gerade getwittert habe, dass ich in einem Restaurant bin und etwas gegessen habe. Wen interessiert das? Der Vorteil von Facebook und Twitter ist natürlich, dass man darüber viele Menschen erreichen kann. Außerdem bieten diese sozialen Netzwerke neuen Bands die Möglichkeit, entdeckt zu werden.

In Ihrem Song „Army Of One“ singen Sie auf dem aktuellen Album „Ich bin ein Kämpfer“ und „Ich habe eine Stimme“. Wie wichtig ist es, als berühmter Musiker seine Stimme auch abseits der Musik einzusetzen?

Es gibt Künstler, die sich dafür entscheiden, ihre Stimme einzusetzen, andere entscheiden sich dagegen. Und das kann ich verstehen. Nur weil man ein Mikrofon in der Hand hat, bedeutet das nicht, dass man diese Plattform für irgendetwas anderes nutzen muss, als für seine Musik. Auf der anderen Seite kann man natürlich schon seine Bekanntheit einsetzen, um die Aufmerksamkeit der Menschen auf etwas zu ziehen, das einem wirklich am Herzen liegt. Das ist großartig, aber vorher sollte man wissen, wovon man redet.

 

Lesen Sie hier: Jon Bon Jovi bei den Löwen

 

Ich benutze meine Konzerte nicht, um von der Bühne aus über Politik zu reden, sondern dann geht es allein darum, die Leute zu unterhalten. Aber wenn ich nicht auf der Bühne stehe und die Menschen wissen, dass mir ein Anliegen am Herzen liegt, dann ist es etwas anderes.

 

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