In München Amore gemacht: So waren Wanda in der Muffathalle

Die Senkrechtstarter von Wanda aus Wien haben am Mittwoch die Muffathalle zum kochen gebracht - und waren dabei gefühlt bis nach Neuhausen zu hören. Die AZ-Konzertkritik.
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München – Weil das Jahr zwar noch nicht vorbei ist, die Kioske aber schon voll sind mit Jahresrückblicken (Helmut Schmidt, Skandal um die WM 2006, Flüchtlinge), darf hier aus popkultureller Sicht konstatiert werden: 2015 war das Jahr, in dem Wanda richtig groß waren.

Eigentlich viel zu groß für die Muffathalle, die die Wiener – gemessen an der Zahl der verzweifelten „Suche Ticket“-Schilder-Hochhalter -, wahrscheinlich viermal hätten ausverkaufen können.

So entsteht nach dem merkwürdig-amüsanten Opener Dagobert, der die Scorpions und David Hasselhoff zu seinen Vorbildern zählt und in etwa wie eine Mixtur der beiden klingt, eine beinahe intime Atmosphäre.

Mit „Luzia“ eröffnen Wanda die Show, Sänger Michael Marco Fitzthums Stimme wirkt aufgekratzt, die Band austropop-punkt sich durchs Programm.

 

Die Mitmach-, Mitsing-, Mitklatsch-Band

 

Ob altes Album (Amore) oder neues (Bussi): Das Muffathallen-Publikum kann jede Zeile mitsingen, obwohl (oder: weil?) der Bierkonsum der Zuhörer rapide ansteigt, wie es sich nun mal für ein Wanda-Konzert gehört.

Lesen Sie hier: Wanda im AZ-Interview „Wir spüren alles außer Angst“

Von einer „Lieblingsstadt“ und einer „Lieblingshalle“ spricht Sänger Fitzthum, der sich nach ein paar Songs im Stile einer Ehrenrunde crowdsurfend bis in die hinteren Reihen des Publikums und wieder zurück auf die Bühne bugsieren lässt.

Vorerst beendet die Band den Abend mit dem unvermeidlichen „Bologna“, dessen Refrain, so fühlt es sich zumindest an, noch in Neuhausen zu hören gewesen sein muss.

Sowieso: Wanda sind eine Mitmach-, Mitsing-, Mitklatsch-Band, je euphorischer die Zuschauer, desto animierter die Band, desto ekstatischer das Konzert. Eine Formel, die an diesem Abend aufgeht.

Dann stürzen sich Wanda in ein coverlastiges Zugabe-Set. Erst die Beatles mit „A Hard Day's Night“, das das Selbstverständnis der Band als harte, ehrliche Rock'n'Roll-Arbeiter offenbart. Und zum Schluss „Out of the Dark“ von Falco, dem Übervater der österreichischen Musik der Neuzeit.

Ob Wanda ihm nachfolgen, mithalten können? Schwer zu sagen. Aber in diesem Jahr, an diesem Abend, waren sie schon verdammt nah dran.

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