"Ich habe meine Wurzeln hier"
Die junge bayerische Songwriterin Rosalie Eberle stellt heute ihr neues Album vor.
München - Sie lacht ein bisschen zu laut und spricht ein bisschen zu leise. Aber wenn die 30-Jährige singt, finden Töne und Sprache in ihr Gleichgewicht. Zusammen mit Manfred Mildenberger (Schlagzeug und Klavier) und Sascha Biebergeil (Gitarre) erzählt sie als Rosalie und Wanda kostbare Geschichten. Ihr erstes Album „Meister Hora“ erscheint Mitte Januar bei Ahoi. Das Konzert zur CD schickt die Band heute Abend um 21.30 Uhr im 59:1-Club in der Sonnenstraße vorneweg.
AZ: Frau Eberle, warum trägt Ihr Album den Namen einer Figur aus „Momo“, dem Buch von Michael Ende.
ROSALIE EBERLE: Meister Hora ist ja in der Geschichte der Stundenzähler, der die Zeit verwaltet. Und das Lied, das genau so heißt, besteht nur aus dem einen Satz: „Meister Hora, schenk uns Zeit“. Die Zeile entstand aus dem Gefühl, dass es wichtig ist, mehr Zeit zu haben – für alle Entwicklungen, die man durchläuft, für Gedanken, für die Liebe, oder einfach nur für Dinge, die man gerne tut. Und das gelingt mir eben oft nicht. Aber manchmal auch schon und das ist dann immer ein guter Moment, wenn ich merke: „Ui, jetzt bin ich grad da und nicht hinten oder vorne oder was weiß ich wo...“
Sie haben vor dem Studium an der Münchner Musikhochschule ein Semester Musical an der Theaterakademie studiert. Jetzt sind Sie Diplomjazzsängerin, bewegen sich aber in eine ganz andere Richtung. Wann haben Sie gemerkt, dass Sie musikalisch angekommen sind?
Für mich war schon während des Studiums immer klar, dass ich meine eigenen Sachen machen möchte. Die Jazzkarriere hat mich nicht so interessiert. Und im letzten Studienjahr fing ich dann langsam an, meine eigene Musik zu machen, mich im Singer-Songwriter-Genre zu bewegen Da kam auch Manfred dazu, mit dem ich ja jetzt noch in einer Band bin. Inzwischen mache ich eigentlich nichts Anderes.
Aber Sie machen doch auch Filmmusik?
Ja, für den Markus-Rosenmüller-Film „Sommer in Orange" habe ich letztes Jahr das „Wunderlied“ von Gerd Baumann gesungen. Nachdem wir uns bei einem Konzert kennengelernt hatten, hat er mich gefragt, ob ich mit ihm an diesem Soundtrack arbeiten will. Das war eine ganz tolle und spannende Zeit für mich. Und nächstes Jahr kommt der Film „Drei Stunden“ von Boris Kunz in die Kinos, zu dem ich die Musik geschrieben habe.
Rosenmüller-Filme können nur in Bayern spielen. Könntet Ihr auch woanders Musik machen?
Ich frage mich ständig, wo der richtige Platz ist und bin wirklich froh, wenn das zwischendurch mal aufhört und es manchmal so ruhig wird in mir drin. Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass es überhaupt eine Stadt gibt, in der es leicht für Musiker ist. Die Musik ist gerade an einem schwierigen Punkt, glaube ich. Im Moment möchte ich aber nicht weggehen. Ich habe meine Wurzeln hier und mag das alles sehr gern.
Sie haben viel Zeit bis zur ersten Veröffentlichung verstreichen lassen. Sehen Sie sich in Ihrer Karriere am richtigen Punkt?
Ich denke, dass alles seine Zeit und Richtigkeit hat und dass die Wege sich so bahnen, wie sie sollen. Klar, es gibt andere, bei denen es schneller geht. Aber es gibt eben auch die, bei denen es länger dauert. Ich orientiere mich lieber nur an mir selbst. Jetzt bin ich einfach sehr zufrieden mit meinem neuen Album.
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