Helene Fischer startet Stadion-Tour: Doch wo bleiben die Fan-Massen?
Helene Fischer (33, "Farbenspiel") hat seit Jahren die deutschen Charts und Konzert-Hallen fest in der Hand. Nach ihrer erfolgreichen Hallen-Tour, die sich von September 2017 bis März 2018 erstreckte, ist nun am vergangenen Wochenende Fischers Stadion-Tournee in Leipzig gestartet. Jeweils rund 40.000 Fans kamen dabei an zwei aufeinanderfolgenden Abenden in den Genuss von Fischers pompöser Live-Show. Ausverkauft war das rund 42.000 Menschen fassende Stadion allerdings an keinem der beiden Abende. Und auch für die noch anstehenden zwölf Konzerte sind fast überall noch Karten verfügbar. Teilweise bleiben die Zuschauer-Massen sogar aus...
Hier gibt es die Doppel-CD zur letzten Arena-Tournee von Helene Fischer
Wirft man zum Beispiel einmal einen Blick darauf, welche und wie viele Karten für das Konzert in München am 29. Juni noch bei den Ticket-Anbietern verfügbar sind, fällt auf: So einige Plätze sind nicht besetzt. Das Gleiche gilt für das darauffolgende Konzert in Nürnberg (1. Juli). In Gelsenkirchen (3. Juli) werden hingegen wieder deutlich mehr Plätze frei bleiben. Ganz bitter könnte es für die Sängerin in Berlin am 8. Juli im Olympia-Stadion werden. Denn dort bleiben bis zu diesem Zeitpunkt etwa die Hälfte der Ränge leer. Zugeben handelt es bei diesen zwei Stadien aber auch um zwei der größten Konzert-Location Deutschlands. Dennoch: Einzig das Konzert in Frankfurt kann auf Helenes Stadion-Tour 2018 das Ausverkauft-Schild hochhalten.
Helene ist immer und überall
Es scheint sich so eine Art Helene-Fischer-Overload einzustellen, an dem die Sängerin durchaus auch selbst schuld sein könnte. Zur Verdeutlichung: Zwischen ihrem letzten Konzert in der Münchener Olympiahalle und dem nächsten Konzert im benachbarten Olympia-Stadion liegen gerade einmal dreieinhalb Monate. Und auch wenn es sich dabei um zwei grundverschiedene Show-Konzepte handelt, scheint der zeitliche Abstand mit dem Helene Fischers Tourtross in der Stadt eines Durchschnittsfans gastiert, einfach zu kurz zu sein. Zudem sind die Tickets für solche Events nicht die günstigsten und der ein oder andere Fan überlegt sich sicher zweimal, welche der beiden Shows er denn besuchen möchte. Vereinfacht gesagt: Fischer scheint Deutschland ein wenig übersättigt zu haben.
Daneben kämpft die Schlagersängerin auch mit den internationalen Stars um die Zuschauer. Um beim Beispiel München zu bleiben: In diesem Jahr waren schon so einige Weltstars wie Lenny Kravitz (54) oder Shakira (41) zu Gast - und es kommen noch mehr. So wird zum Beispiel Rotschopf Ed Sheeran (27) der bayerischen Landeshauptstadt gleich zweimal einen Besuch abstatten.
Plattenverkäufe sind zurück gegangen
Ein weiteres Indiz dafür, dass der hysterische Helene-Hype wohlmöglich etwas abgeflacht ist, sind die reinen Verkäufe ihres aktuellen Albums "Helene Fischer". Ging ihr letztes Album "Farbenspiel" in Deutschland noch rund 2,4 Millionen Mal über den Ladentisch (das macht zwölffach Platin), konnte Fischer von ihrem aktuellen Langspieler "nur" rund eine Million Einheiten absetzen (das macht fünffach Platin) - bis jetzt natürlich. Und obwohl die Singles auch dieses Mal gut performt haben, ein Mega-Hit wie "Atemlos durch die Nacht" fehlt auf "Helene Fischer".
Doch trotz alle dem, darf man nicht vergessen: Die beiden Tourneen zum aktuellen Album werden am Ende über 1,2 Millionen Konzertbesucher gesehen haben. Damit ist Helene Fischer weiterhin eine der erfolgreichsten Künstlerinnen Europas. Vielleicht sollte sich Fischer aber dennoch wieder ein wenig rarmachen. Oder wie es Sängerin Pink (38) in ihrem Song "Leave me Alone" gesagt hat: "Go away. Give me a chance to miss you".