Glasvegas in München: Idee gesucht!

Die schottische Band Glasvegas gefällt beim Konzert im Backstage-Club seinen Fans, dokumentiert aber auch Stagnation
von  Michael Schilling

Neuhausen - Es hat vielen Bands schon geholfen, Unterscheidbarkeit zwischen ihren Liedern und – noch erfolgversprechender – ihren Alben herzustellen. Glasvegas arbeitet noch daran.

Gewiss, Fans der schottischen Band können sich nicht satthören am grandios-gekonnt larmoyanten Geheul von Leadsänger James Allan.

Wer hingegen kein Glasvegas-Connaisseur ist, der tut sich beim Konzert im Backstage-Club ein wenig schwer, die Stücke voneinander zu unterscheiden. (Das liegt nicht an der Akustik; denn die ist gut – das darf man ja auch mal erwähnen).

Glasvegas liefern einen engagierten, überzeugenden Vortrag und ein repräsentatives Exzerpt ihres Schaffens. Von Hits aus dem Debütalbum wie „Geraldine“ oder „Go Square Go!“ bis „I'd Rather Be Dead“ von der dritten LP.

Eine Entwicklung, eine Metamorphose gar, ist allerdings kaum wahrnehmbar, da geht es dem Konzertbesucher nicht viel anders als dem Plattenkäufer: Von Album zu Album sind die Chartplatzierungen gesunken.

Darum bleibt dem Glasvegas-Liebhaber auch das Lachen im Halse stecken, als James Allan zu vorgerückter Stunde um Beihilfe zur Kreativität bittet: „Ist jemandem im Saal etwas Schlimmes passiert? Hat jemand Probleme? Dann soll er es mir bitte erzählen. Ich brauche neue Ideen.“

Es ist wie mit vielen guten Witzen: Je wahrer sie wirken, desto besser sind sie.

 

 

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