Fiva: Wenn im Keller die Herzen leuchten
München – Anfangs macht sie sich noch lustig über die olle Kellertreppe. Eine Showtreppe, ausgerechnet in Till Hofmanns Indie-Club „Milla“? In Wahrheit doch ein Fluchtweg ins unterirdische Glockenbachgeschlänge? Doch am Ende kommt Nina Sonnenberg nicht mehr los davon, sie rennt die Treppe hoch, blickt beschwingt zurück, eine Stufe rauf, nicht enden wollende Zugabe-Rufe im Nacken, zwei Stufen runter, da ist sie wieder: die Fiva. Zurück in München, Heimspiel in der ausverkauften „Milla“.
„Die Stadt gehört wieder mir“, schreit, singt, rappt sie, ihr letzter Hit, 2012 mit dem „Phantomorchester“ eingespielt und von Sportfreunde-Bassist Rüde Linhoff produziert, lässt die Milla-Wände wackeln wie das (Lied vom) Lächeln, das Köpfe verdreht.
Die stärksten Momente hat Nina Fiva Sonnenberg mit den Stücken ihrer neuen CD „Alles leuchtet“ (erscheint am 20.6. in ihrem eigenen Label, Kopfhörer Recordings), „einen Sommer lang nur tanzen“ etwa oder „Du bist nicht mein Monster“. Seit 15 Jahren auf der Bühne, hat sich Fiva, die zwischen Westend und Wien pendelt, stetig weiterentwickelt und ist doch wieder ein Stück zu sich selbst zurückgekehrt, was in der Vorab-Single kulminiert: „Das Beste ist noch nicht vorbei!“, singt sie in der „Milla“ gleich zweimal.
Bei der Zugabe stolpert sie fast die Treppen hoch vor Glück, beim Anblick der Menge: „Liebes Münchner Publikum, ich bin euer größter Fan!“ Und im Keller leuchten sogar die Herzen.