Fettes Brot: "Wir sind uns für keinen Witz zu schade"

Es ist an der Zeit zu feiern. Fettes Brot veröffentlichen ihr neues Album "3 is ne Party" und beweisen, dass sie noch immer die Hamburger mit dem Monsterbass sind.
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Es ist an der Zeit zu feiern. Fettes Brot veröffentlichen ihr neues Album "3 is ne Party" und beweisen, dass sie noch immer die Hamburger mit dem Monsterbass sind. Obwohl Dokter Renz, König Boris und Björn Beton Ende 2010 eine Trennung auf unbestimmte Zeit verkündet hatten, konnte das Trio nach 18 Monaten nicht anders, als sich wieder zusammen ins Tonstudio zu begeben. Mit der Nachrichtenagentur spot on news hat König Boris über die Arbeit am neuen Album gesprochen.

Hamburg - Nordisch, krass und laut: Kurz - Fettes Brot sind wieder da. Am 1. November veröffentlicht die wohl beste deutsche Hip-Hop-Band ihr siebtes Studioalbum "3 is ne Party". Inspiriert von Andy Warhol, Ingo Insterburg und sich selbst haben Fettes Brot eine Platte produziert, die in Zukunft auf keiner Feier fehlen sollte. Im Interview mit spot on news erklärt König Boris, warum die Jungs einfach nicht ohne einander können.

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Ihre Songs sind gespickt mit Hühnergegacker und anderen Soundeffekten. Klingt, als hätten Sie bei den Aufnahmen viel Spaß gehabt. Waren schon die Aufnahmen für Sie eher wie eine Party?

König Boris: Tatsächlich sind unsere Arbeitszeiten büromäßiger, als man sich das so vorstellt. Oft arbeiten wir von 10 bis 18 Uhr und gehen dann nach Hause. Ab und zu schieben wir dann auch noch eine Abendsession ein, wo wir dann auch mal ein Glas Wein dazu trinken. Die Hühner sind übrigens aus Versehen im Song "Wackelige Angelegenheit" gelandet. Unser Leitspruch bei diesem Album war: "Wenn wir das witzig finden, dann finden es die anderen auch witzig".

Wieso können Sie drei eigentlich nicht ohne einander?

König Boris: Jeder von uns hatte in unserer Pause mal sein eigenes Ding gemacht. Ich hatte ein Soloprojekt und auch die anderen beiden haben Musik gemacht. Doch wir hatten sehr schnell wieder Bock aufeinander. Die Pause war gut, denn sie hat uns alle noch mal in der Sache bestätigt, dass es uns einen riesen Spaß macht, zusammen Musik zu machen und es bei uns einfach einen Fluss gibt, der uns mitreißt. Es gab nie den Moment, wo wir dachten: "Mist, uns fällt nichts ein". Im Gegenteil, wir hatten oft zehn Ideen nebeneinander und wussten meist gar nicht, womit wir weiter machen sollten.

Warum eine Party-Platte?

König Boris: Ich finde Party ist eine gewisse Energie. Etwas Euphorisches und Aufgekratztes, wobei eine Party auch mal stumpf klingen kann. Ich denke unser Album kann man wirklich gut auf einer Party hören.

Ihr Song "Für immer Immer" ist von Insterburg und Co. inspiriert. Wie kam es dazu?

König Boris: Wir wollten das Lied "Ich liebte ein Mädchen" von Insterburg und Co. in moderner Form weiter erzählen - auf unser Leben angepasst. Nicht ganz so schlüpfrig wie das Original sondern eher romantisch und ein bisschen Frauenglorifizierender. Wir haben Herrn Insterburg vorher auch gefragt, ob das für ihn okay ist, wenn wir das machen und er fand es gut. Auf den Song an sich kamen wir, weil das eine Platte ist, die unsere Eltern noch im Schrank haben. Das ist echter Partykeller-Humor von damals. Etwas blödeln aber mit einem politisch korrekten Hintergrund, in dieser Kategorie ordnen wir uns selbst auch ein. Wir sind uns für keinen sinnfreien Witz zu schade, aber der Tiefgang fällt bei uns deshalb nicht aus.

In "Kannste Kommen" verwenden Sie 8-bit-Sound und sprechen Donkey Kong. Vermissen Sie die Neunziger?

König Boris: Nee, wir gar nicht. Wir sind da gar nicht so nostalgisch. Wir haben gemerkt, dass ganz viel um uns herum wieder Retrosound genommen wird, vor allem im Rap. Es wird gerade sehr viel auf Neunzigersounds zurückgegriffen und uns gab es damals ja auch schon. Wir hatten schon auch Bock, klassische Rapstücke zu machen. "Wackelige Angelegenheit", "Crazy World" oder "Toten Manns Disco" sind alles Songs, in denen wir einen klassischen Rapsound haben. In Deutschland passiert in diesem Genre gerade sehr viel und das spornt uns dann natürlich auch an. Wir wollen da mitspielen und sagen: "Passt auf Jungs, ihr seid schon ganz gut, aber hört euch das mal an!" Es ist ein sportiver Ehrgeiz.

In "Kalte Füsse" singen Sie "Mach die Eisprinzessin" und "Tanz den dicken Griechen". Wie geht die Eisprinzessin und wie tanzt man den dicken Griechen?

König Boris: Das sind beides Tanzmoves. Und die zeigen wir erst auf unseren Konzerten. Da darf dann jeder auch gleich mitmachen. Es jetzt vorzutanzen, da schäme ich mich. Als wir es eingesungen haben, hatten wir einen Mordsspaß und haben uns dabei die Moves ausgedacht.

Emanuela, Bettina und jetzt Josephine. Warum singen Sie immer über so außergewöhnliche Frauennamen, liegt es an der Singbarkeit?

König Boris: Es ist immer eine Mischung. Wir freuen uns wie kleine Kinder, wenn wir es schaffen wieder einen Frauennamen auf der Platte unterzubringen. Es war eigentlich nicht geplant. Josephine hieß vorher auch anders, wie werde ich aber für mich behalten. Josephine ist eine Mischung aus ausgedachter Traumfrau, popkulturell vielleicht inspiriert von einer Josephine Baker, und ein wenig Internetrecherche, welchen Namen man silbenmäßig nehmen könnte, damit er in den Song passt. Unser Wunsch ist es, dass alle Frauen Josephine sein möchten.

Was schmieren Sie sich am liebsten aufs Brot?

König Boris: Da ich Vegetarier bin auf jeden Fall keine Wurst. Mein Lieblingsbelag ist rotes Pesto, Parmesan, frische Tomaten, bisschen Basilikum und das alles auf einem Laugenbrötchen. Fett.

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