Kritik

Familienbande: Die Jonas Brothers in der Olympiahalle

Das Konzert der drei Brüdern Kevin, Joe und Nick Jonas in München
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Christoph Streicher
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Die: Jonas Brothers (von links): Joe Jonas, Nick Jonas and Kevin Jonas, hier bei einem Auftritt beim Interational Vina del Mar Music Festival in Chile.  Foto: EPA/Mario Ruiz
Die: Jonas Brothers (von links): Joe Jonas, Nick Jonas and Kevin Jonas, hier bei einem Auftritt beim Interational Vina del Mar Music Festival in Chile. Foto: EPA/Mario Ruiz

Brüder, die sich erst streiten und danach wieder Musik machen, können nicht nur Oasis. Auch die Jonas Brothers haben das Rezept - zerstritten, wiedervereint und erfolgreich - perfektioniert. Die drei US-Pop-Rocker kamen mit ordentlich Verspätung in die Olympiahalle und zeigten, wie man von Boyband-Songs zu gereiften Musikern wird.

Eigentlich sollten die Jungs schon im Juni auf ihrer Europa-Tour in München vorbeischauen. Doch der Auftritt wurde kurzfristig verschoben. Ob sie den Oktoberfest-Start ins Auge gefasst hatten? In einem Instagram-Video sagten sie etwas lapidar: "Wir haben andere aufregende Projekte, die wir zu einem späteren Zeitraum mit euch teilen werden." Dadurch entstand viel Unmut bei den treuesten Fans, die so die teuren Hotel-Preise zum Wiesn-Start schlucken mussten.

Eingespielt und abgezockt

Zum Glück hieß es aber nur aufgeschoben und nicht aufgehoben. Das war schon mal anders. 2013 trennte sich die Band kurz vor dem Start ihrer US-Tournee nach erfolgreichen Boyband-Jahren. Die zumeist weiblichen Fans kamen am Ende doch. Auch wenn die Halle nicht ganz voll war und kurz vor dem Start noch hektisch Lücken in den unteren Reihen aufgefüllt wurden.

Die Jungs hatten eine große, 13-köpfige Band dabei. Darunter vier Bläser, die sich am lauen Abend vor der Halle am Künstlereingang warm spielten und vor allem die Rock-Songs vom Sound erweiterten. Die Jungs selbst wirkten schon lange eingespielt und abgezockt. Jeder Blick in die Kamera saß. Ein schnelles Autogramm hier oder ein wenig Händeschütteln zwischen den Songs für gelebte Fan-Nähe.

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Anita aus München durfte aus der ersten Reihe bei "Gotta find you" den Refrain ins Mikrofon von Joe singen und überreichte ihm im Überschwang der Gefühle noch ein kleines Geschenk. Da wurden für einen kurzen Moment die Knie weich und sie sackte zusammen. Nach ein paar Sekunden stand sie allerdings wieder und konnte hoffentlich hören, wie ihr Star "Wunderbare Stimme" urteilte. Er erwischte im Small Talk einen Fan, der beim Berlin-Konzert mal das Tamburin vom Sänger gefangen hatte. Eine große Familienband(e) auf und neben der Bühne.

Schelmisches Lächeln

"Wir machen heute eine Reise durch fünf Alben", rief Nick, der stimmlich stärkste der drei. Über 30 Songs, viele davon als Medley, standen auf der Setlist. Jeder der Brüder hatte dabei eine eigene Schriftfarbe auf dem Teleprompter-Monitor. Gut für alle Fälle, falls von Songs wie "Goodnight and Goodbye" oder "S.O.S" aus dem Jahr 2007 der Text nicht mehr saß.

Die stärksten Songs an diesem Abend benötigten keine Texthilfe. "Take a Breath" sangen die drei mehrstimmig auf einer kleinen Nebenbühne mitten im Publikum und bei "Lovebug" gab es coole Rock-Elemente. Radiohits wie "Sucker" und "Only Human" wurden mit Cover-Version wie "Unwritten" von Natasha Bedingfield eingestreut.

Und natürlich hörten die Fans bei "Burnin' Up" genau hin. Seit vielen Jahren ist eine Art Running-Gag unter den Anhängern, ob Nick seine Textzeile "Red Dress" genauso ambitioniert wie in der Originalaufnahme singt. In München zog er sich mit einem schelmischen Lächeln an den Bühnenrand zurück und sang die Zeile unter wildem Gekreische der Fans.

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