EM-Song "Jeder für Jeden" spaltet die Nation

Von allen bisher veröffentlichten EM-Songs ist "Jeder für Jeden" wohl der umstrittenste. Die Kooperation von Pop-Primus Herbert Grönemeyer und Star-DJ Felix Jaehn bekommt zwar zahlreiche positive Kommentare, die Kritik im Netz aber ist umso verheerender.
von  (rto/spot)

München - Im Grunde eine vielversprechende Kooperation: Herbert Grönemeyer (60, "Mensch") hat sich mit DJ Felix Jaehn (21, "Ain't Nobody") zusammengetan und einen Song zur EM 2016 produziert. Ersterer ein etablierter und hoch angesehener Pop-Star, Letzterer der aufstrebende DJ und Produzent. Grönemeyer hat wohl schon lange aufgehört seine Nummer-eins-Hits zu zählen, Jaehn schaffte es mit "Cheerleader" als erster deutscher Künstler seit 26 Jahren auf den Thron der amerikanischen Billboard Charts. Da kann eigentlich nichts mehr schiefgehen.

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Eigentlich. Denn "Jeder für Jeden" polarisiert. Viele feiern die ungewöhnliche Kombination aus chilligen House-Beats und Grönemeyers nuscheligem "Gesang". So schreibt ein User auf YouTube: "Gerade Grönemeyers Stimme auf den Beat finde ich der HAMMER! Sehr geil!". Ein anderer lobt: "Wunderschöner Text, geiler Song!" So oder ähnlich der allgemeine Tenor in den Kommentaren unter dem Song, den Jaehn auf seinem Kanal veröffentlichte.

Felix Jaehns Hit "Ain't Nobody (Loves Me Better)" können Sie sich auf Clipfish anschauen

 

"Ohne Grönemeyer wäre es perfekt"

 

Doch schlägt "Jeder für Jeden" auch eine ganze Menge Kritik entgegen. Allen voran lässt der alt-ehrwürdige Musik-Express nicht ein gutes Haar an dem Song. "Musikalisches Gruselkabinett", heißt es da. Oder: "Der Hamburger DJ und Produzent und die Bochumer Musiklegende verheben sich an dem Versuch einer generationsübergreifenden Fußball-Hymne", so das vernichtende Urteil. Doch damit nicht genug: "Tropical-Großraumdisse-House-Beats und pathetischer Wir-halten-alle-zusammen-sind-ein-Team-Chorus. Was sich wie der perfide Traum eines sadistischen Nachwuchsproduzenten liest, ist bittere Realität." Harter Tobak.

Und auch auf YouTube hagelt es nicht nur positive Kommentare: "Grönemeyers Stimme wirkt einfach zu ernst und zu melancholisch, um die schönste Nebensache der Welt zu besingen", zweifelt ein User. Und es wird noch schlimmer. Von "die größte, billigste und kommerzigste Sch**** die man zur EM produzieren kann" über "DJ Schrott der feinsten Klasse. Schmeiß dein Mischpult weg" bis hin zu "Der wohl langweiligste und stimmungsloseste EM-Song, den ich je gehört habe" reichen die Ansichten.

Ob und wie lange uns "Jeder für Jeden" während der EM 2016 begleitet, wird sich zeigen. Ein paar andere Songs wurden ja auch schon veröffentlicht, die gerne das neue "Auf uns" wären...

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