Electro House im Kesselhaus

Bässe wummern, Verzerrer kreischen, eine minimalistisch-bombastische Lichtshow tut ihr übriges: Am Samstag bringt Boys Noize das Kesselhaus zum Kochen.
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Samstagabend im Kesselhaus: Boys Noize alias Alex Ridha steht an seinem DJ-Pult, das wie eine wuchtige Mischung aus Totenkopf und Batman-Maske aussieht. Die Augenhöhlen glühen rot. Es geht los.

Mit dem stakkatoartigen „What you want“, dem ersten Stück vom neuen Album „Out of the black“, steigt Boys Noize ein. Sein rauer, harter, roboterhafter Electro House ist, was hier alle wollen. Und bekommen. Bässe wummern, Verzerrer kreischen, die minimalistisch-bombastische Lichtshow tut ihr übriges. Spätestens zu „Contact me“ vom Vorgängeralbum „Power“ gibt es keine Berührungsängste mehr, die Leute im Kesselhaus sind euphorisch und tanzen auch so.

Die Location dazu könnte besser nicht sein: Die Rohre, Metallsäulen, wuchtigen Kesseln und alten Armaturen vor den Klinkerwänden des ehemaligen Heizkraftwerks erzeugen Industrie-Charme. Kraftwerk-Assoziationen musikalischer Art weckt derweil „XTC“.

Auch die Einflüsse anderer Künstler meint man, herauszuhören, beziehungsweise tut es. Kein Wunder, hat der Produzent und DJ schon Remixe von Daft Punk, Justice, Depeche Mode oder Feist produziert und mit Größen wie Snoop Dog und Santigold zusammengearbeitet.

Der Wahlberliner gilt als deutscher Ausnahme-DJ. Trotzdem und trotz seines inzwischen dritten Albums ist er im Mainstream hierzulande noch nicht so recht angekommen. Ganz im Unterschied zur internationalen Elektro-Szene: Erst kürzlich hat „Rolling Stone“ Boys Noize zum neunt besten DJ der Welt erkoren. Auch das „DJ Magazin“ ist der Meinung, er gehöre international zu den Top 100.

In Freimann rockt er definitiv. Zwei Stunden mit Zugabe wird geschwitzt, gehüpft, genickt, gewippt. “Lemonade”, „Jeffer“ – auch die älteren Hits treiben die Fans mit ihren eingängig-harten Melodien zu Höchstleistungen an.

Die Meute bekommt, was sie will. Für knapp 30 Euro das Ticket hätte es aber vielleicht noch einen Tick mehr sein dürfen.

 

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