Einfach er selbst! Marciej Obara beim Welt Jazz Award

München - Nun also endlich das Nächstliegende – beim elften Jahrgang des "BMW Welt Jazz Awards" steht das Instrument im Mittelpunkt, das fast jeder mit Jazz assoziiert: das Saxofon. Drei Frauen und drei Männer, die mit diesem Klangerzeuger meisterlich umzugehen verstehen, hat die Jury des beliebten Wettbewerbs in langen Blindverkostungs-Sitzungen herausgepickt. Unter denen, die die vier Fachleute für das künstlerische Kräftemessen aussuchten, war auch der Pole Maciej Obara.
Dem 37-Jährigen schien es im übervollen Doppelkegel am Mittleren Ring irgendwie herzlich egal zu sein, dass ein sattes Preisgeld und ein Pokal winken, sollte er denn ins Finale (am 4. Mai) des BMW Welt Jazz Awards gelangen.
Mitreißender Auftakt beim BMW Welt Jazz Award
Er versuchte gar nicht erst, sich beim Publikum oder bei der Jury durch Nettigkeiten anzubiedern, sondern konzentrierte sich ganz und gar auf seine Musik, in der elegische Passagen mit angedeuteter slawischer Schwermut ansatzlos eskalierten, in der sich einiges zusammenbraute und dann sich furios entlud.
Fantastisch, wie der mit schwerelosem, aber so gehaltvollem und durchdringendem Ton intonierende Maciej Obara, sein Landsmann Dominik Wania (Piano) und die beiden Norweger Ole Morten Vågan (Bass) und Gard Nilssen (Schlagzeug) das Morphing zwischen Zartem und Explosivem, zwischen Form und Freiheit beherrschen, wie sie einander zuhörten und aufeinander reagierten. Zu Recht wurden sie für ihr Matinee-Konzert gefeiert.
Selten, ja vielleicht noch nie gab es beim BMW Welt Jazz Award einen derart mitreißenden Auftakt.
Weitere Konzerte: 3.2.: Céline Bonacina Crystal Quartet. 17.2.: Géraldine Laurent Quartet. 24.2.: Matthieu Bordenave Archipel. 10.3.: Maria Faust Machina. 24.3.: Rudresh Mahanthappa Quintet. jeweils 11 Uhr, Doppelkegel der BMW Welt, Eintritt frei.
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