"Djangoo-Festival Of Gypsy Music": Musik als verbindende Sprache
München - Seit fünf Jahren bereitet der Münchner Walter Abt das Djangoo-Festival (16. bis 21. Oktober) vor, das nicht nur Musik aus verschiedenen Kulturen der Sinti, Roma und Gitanos präsentiert, sondern auch selbst durch Europa wandern wird zu den verschiedenen Hochburgen der Gypsy-Musik.

Der Auftakt sollte ursprünglich im vergangenen Jahr in Granada stattfinden, doch dann kam Corona und Abt ist nun heilfroh, dass es in einer Woche in München losgehen kann. Etliche europäische Stars werden ihr Können zeigen, doch es geht Abt mit diesem Festival um viel mehr als nur um virtuose Musik. Es geht auch um die Inklusion von Minderheiten in die Gesellschaft. Deshalb werden die Erlöse aus diesem Festival auch in Bildungsprojekte investiert.
"Die Musik ist die verbindende Sprache über die Kulturen hinweg"
Abt selbst, der in Memmingen aufwuchs, kam als Jugendlicher mit der Kultur der Sinti in Berührung, als eine Sinti-Familie als Nachbarn einzog. "Ich habe dort fast mehr Zeit verbracht als zuhause", sagt Abt, der so auch eine frühe Prägung seiner musikalischen Laufbahn erfuhr.
Später arbeitete er mit Größen wie Paco de Lucía und der legendären Flamenco-Tänzerin La Chana zusammen. Für das Festival hat er eigene Musik geschrieben, die Flamenco-Komposition "De Falla Concerto" aus Fragmenten des spanischen Komponisten Manuel de Fraga. "Die Musik ist die verbindende Sprache über die Kulturen hinweg", sagt Abt, auf dem Djangoo-Festival gibt es Gäste von Andalusien bis nach Osteuropa, wo Roma häufig ganz besonders ausgegrenzt werden. "Dort gibt es oft nur über die Kunst eine Möglichkeit zum gesellschaftlichen Aufstieg und zur Anerkennung", sagt Abt.
Ihn fasziniert auch die nicht-akademische Weitergabe der Musik, die Vermittlung findet ja nicht auf Musikhochschulen statt, sondern meist im familiären Rahmen. "Diese Tradition führt dazu, dass die Musik entfesselter und freier vermittelt wird", sagt Abt.
Das Festival, das in den kommenden Jahren auch in Granada, Montpelier, Serbien und in Rumänien stattfinden soll, besteht aber nicht nur aus den Konzerten herausragender Interpreten. Es gibt begleitende Symposien und Workshops im Instituto Cervantes.
Eröffnet wird das Festival am Samstag, 16. Oktober mit einem Konzert von Branko Bako Jovanovic & Ensemble im Alten Rathaus (20 Uhr), am Sonntag gibt es die Flamenco Show "El Amor Brujo" (Carl-Orff-Saal im Gasteig, 20 Uhr) mit der Sängerin Conchi Heredia, den Tänzern Paco Fernandez und Vanesa Montero und Walter Abt an der Gitarre.

Am Montag, (18. Oktober, 20 Uhr) gibt es ebenfalls im Carl-Orff-Saal die Hommage an den Namenspatron, den legendären Giarristen Django Reinhardt mit Biréli Lagrène & Joscho Stephan. Am Dienstag spielt im Münchner Künstlerhaus Jazz Manouche mit Bobby & Lancy Falta, Joe Babelino, Zipflo Reinhard und Peter Bockius. Und am Mittwoch spielt das in München schon häufig gefeiert Diknu Schneeberger Trio in der Bürkleinhalle im Bayerischen Landtag (20 Uhr).
Das gesamte Programm ist unter www.djangoo.eu abrufbar
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