Kritik

Die Wiener Band Buntspecht in der Muffathalle

Die sechs schrägen Indie-Vögel bekämpfen mit Sommerstimmung den Winterblues.
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Christoph Streicher
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Der Sänger und Gitarrist Lukas Klein von Buntspecht
Jens Niering 4 Der Sänger und Gitarrist Lukas Klein von Buntspecht
Buntspecht in der Muffathalle
Jens Niering 4 Buntspecht in der Muffathalle
Lukas Klein, Jakob Lang, Lukas Chytka, Roman Geßler, Florentin Scheicher und Florian Roethel sind die Mitglieder von Buntspecht.
Jens Niering 4 Lukas Klein, Jakob Lang, Lukas Chytka, Roman Geßler, Florentin Scheicher und Florian Roethel sind die Mitglieder von Buntspecht.
Buntspecht in der Muffathalle
abz 4 Buntspecht in der Muffathalle

In München waren die meisten Zugvögel schon lange dem Winter entflohen. Gut, dass eine ganz bestimmte Art trotzdem noch einen Stopp an der Isar einlegte - zumindest musikalisch.

Die Wiener Indie-Popband Buntspecht schickte mit ihren Hits den Winter gen Süden. Heiter bis wolkig war die Stimmung in den Songs. Melancholisch bis durchgedreht, die Lage auf der Bühne. "Man kann unseren Musik-Stil mit einem psychedelischen Musical vergleichen", sagten die Musiker vor dem Konzert im Gespräch mit der AZ.

Die Instrumente munter durchgetauscht

Was gab es da nun in der Muffathalle zu erleben? Eine vogelwilde Musical-Truppe oder ein cooler Schwarm aus Wien? Die Lösung lag wohl irgendwo in der Mitte.

Die sechs schrägen Vögel probierten sich auf der Bühne an verschiedenen Instrumenten aus. Antonia Luksch begleitete die Jungs am Cello. Roman Geßler hatte wahlweise eine Querflöte oder ein Saxophon in der Hand und Florentin Scheicher mischte mal am Keyboard, am Mikrofon oder an der Trompete mit.

Reifer geworden, aber nicht weniger wild

Teilweise wurden noch innerhalb einer Strophe wie bei "Erdgeschoss" die Instrumente munter durchgetauscht. Es war die künstlerische Freiheit, die sich die Musiker an diesem Abend immer wieder herausnahmen. Beim edlen "Alles bricht" oder bei "Roter Pfau" klang es so, als ob ein paar Freunde am Donau-Ufer zusammen musizierten. "Wir sind über die Jahre vielleicht ein wenig reifer geworden - aber nicht weniger wild", erklärte Bassist Jakob Lang im Gespräch die Entwicklung der Band.

Die Songs selbst waren tatsächlich in einer wilden Mischung aus Indie, Austro-Pop, Bossa Nova oder Swing zusammengeschraubt. Getragen von der ungewöhnlichen Stimme von Lukas Klein. Sie pendelte sich zwischen Hildegard Knef und Udo Lindenberg ein. Schnodderig und nuschelnd verstand man nicht immer jede Zeile oder musste wirklich zweimal hinhören, was er in den teilweise skurrilen und dennoch poetischen Texten wie bei "Schlauer Fisch" von sich gab.

"Mojo Risin" ist ihr Gute-Laune-Hit

Den Song "Unter den Masken" hatten sie schon 2019 vor der Pandemie veröffentlicht - passend zum Titel wurde das Stück später ein Hit und katapultierte sie in die Charts.

Ihren absoluten Gute-Laune-Hit "Mojo Risin" widmeten sie ihrem Busfahrer Bernd, der sie auf der Tour schon durch die halbe Republik kutschierte. Man hätte sich bei den Klängen am liebsten bei Bernd auf die Rückbank gelümmelt und hätte es den Zugvögeln gleichgetan: Ab in den Süden!

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