Der Oimara hat es geschafft: Bairische Mundart auf Platz 1 der deutschen Charts

Es ist schon lange her, dass sich bairische Mundart so erfolgreich verkauft hat: 44 Jahre nach "Skandal im Sperrbezirk" hat es mit dem Song "Wackelkontakt" erneut ein Lied in bairischer Mundart an die Spitze der Charts geschafft.
Vergangenen Herbst spielte der Oimara (alias Beni Hafner) jenes Lied noch mit seiner Band als Auftakt im ausverkauften Circus Krone vor seinen jubelnden Fans, kurz darauf entdeckten DJs das hohe Gute-Laune-Potential der Single, und in Windeseile waren die Tanzflächen in den Après-Ski-Hütten überfüllt, die Nummer ist mit täglich über einer Million lauschenden Menschen heute der meistgehörte und am häufigsten gestreamte Song im deutschsprachigen Raum, liegt weit vor Billie Eilish, Bruno Mars und Lady Gaga.
Der Oimara an der Spitze der deutschen Charts: Bairische Mundart schmeckt auch in Holland, Dänemark und Luxemburg
Selbst in Holland, Dänemark und Luxemburg singen die Leute: "Wär ich ein Möbelstück, dann wär ich eine Lampe aus den Siebzigern. I glüh gern vor, i geh gern aus, mir hauts die Sicherungen raus."
Der "Wackelkontakt" geht viral
Entstanden ist das Ganze vergangenen Sommer. Beni hat Lust, eine geile Partynummer rauszuhauen. Die Idee ist ihm bei seinem Umzug in der Lampenabteilung eines Baumarktes gekommen, er überlegt spaßeshalber, was er selbst wohl für eine Lampe sei. Dann war diese kreative Songwriting-Session in Österreich, wo er seinen Einfall vertont und zum ersten Mal zum Besten gibt.

Er freut sich, dass zufällig anwesende heranwachsende Musikschüler gleich euphorisch mitsingen. Rasch wird ein fetter Drumbeat druntergelegt, sowie ein Demo aufgenommen, was gleich so wie es ist veröffentlicht wird. Einfach so, Rock´n´Roll, einfach raus damit in die Welt.
Auf einmal geschieht das, mit dem niemand rechnet: "Wackelkontakt" schlüpft durch irgendein geheimnisvolles Wurmloch durch, es geht viral, junge Menschen performen und covern es auf Tiktok rauf und runter, Produzenten fertigen Remixes an, wie eine Lawine bahnt sich das Meisterwerk surreal, abstrakt und gnadenlos seinen verdienten Weg.

Oimara eröffnet die Saison auf Mallorca
Der auf der Hafner-Alm in über tausend Meter Höhe oberhalb vom Tegersee aufgewachsene Beni hat schon seit jeher gern eigene, erfolgreiche Lieder geschaffen und dabei virtuos mit den verschiedenen Genres gespielt, sei es Reggae, Blues, Reggae oder Gstanzl. Sein Gespür hat ihm regelmäßig Recht gegeben, so war schon "Bierle in da Sun" ein höchst beliebter Sommerhit in unverblümter, wahrhaftiger Mundart.
Eingängig, unkompliziert, gradaus. Aber jetzt ist der Weg geebnet. Er war er zu Gast in der Giovanni-Zarella-Show im ZDF, gestern spielte er beim Finale der Ski-WM, am 24. April eröffnet er die Saison auf Mallorca, seine Tour ist nahezu ausverkauft, für sein "Bierle in da Sun-Festival" am 23. August in Gut Kaltenbrunn gibt es nur noch ein paar von den über 4000 Tickets.
"Wackelkontakt" wird sicher ein Wiesnhit
Manchmal trifft es halt die absolut Richtigen: Bayrische Menschen, die wie der Oimara oder Günther Sigl immer ihrem Herzen gefolgt sind und sich unbeirrt vom musikalischen und textlichen Instinkt haben leiten lassen. Dadurch entstehen authentische Werke, die komplett durch die Decke gehen. Folgerichtig dürfte "Wackelkontakt" auch den Kapellmeistern auf dem Oktoberfest längst bekannt sein. Wir können uns also mit aller Wahrscheinlichkeit auf einen einheimischen Wiesnhit freuen.