Deichkind-Konzert: Remmi Demmi im Zenith


Die Kunst der Ballermänner. Das Hamburger Hip-Hop-Kunstprojekt Deichkind überzeugt das Publikum mit provokanter Musik und skurillen Tanzeinlagen.
München - Einzelne, druckvolle Basstöne dringen aus den Boxen. Bedächtig beginnt das Intro, das sich langsam und bedrohlich aufbaut. Hinter einer weißen Leinwand führen die Jungs von Deichkind eine Art Schattentheater auf. Die Silhouetten tragen leuchtende LED Dreiecke auf ihrem Kopf, das Erkennungszeichen der Band. Der Vorhang fällt, der Wahnsinn beginnt grell und bunt mit dem Song „99 Bierkanister“. In elektrischen Ballermann Sound gehüllt, inszeniert sich die fünfköpfige HipHop-Band pompös. Die drei Rapper zelebrieren ihre provokanten Texte, während die anderen Beteiligten der Band sich ganz den skurrilen Tanzchoreografien in schrillen Outfits hingeben. Die Musik kommt vom Band, doch mit einer irrsinnigen Bühnenshow begeistern die Hamburger in München.
Mit allen Mitteln, vom Schlauchboot bis zum überdimensionalen Bierfass, animieren sie das Publikum auf groteske Art und Weise. Deichkind verbindet Hedonismus mit dem Willen zum Wahnsinn, eine Mischung, die zielführend in einer großen Party mündet. Songs wie „Arbeit nervt“ und „Leider Geil“ dürfen da nicht fehlen. Zum Abschluss erreicht das Konzert den Siedepunkt, als der größte Hit „Remmi Demmi“ angestimmt wird. Obwohl die anarchistische Band schon fast eine Spur zu routiniert für ihr Image agiert und der Sound im ausverkauften Zenith nicht restlos überzeugt, schafft es Deichkind mit ihrem kontrollierten Chaos das Publikum voll in den Bann zu ziehen.
Vollkommen durchgeschwitzt und geplättet von der ausufernden Party verlassen die Fans nach einem turbulenten Abend die Halle. Es empfängt sie die winterliche Kälte, eine willkommene Abwechslung.
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- Zenith Halle
