Das Quatuor Ebene feiert Georg Hörtnagel

Für ihn legt man sich besonders ins Zeug: Das Quatuor Ebene feiert den 90. Geburtstag des Konzertveranstalters Georg Hörtnagel im Herkulessaal
Michael Bastian Weiß |
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Das Quatuor Ebene und Valentin Erben mit dem Münchner Konzertveranstalter Georg Hörtnagel (Mitte).
Konstanze Hörtnagel Das Quatuor Ebene und Valentin Erben mit dem Münchner Konzertveranstalter Georg Hörtnagel (Mitte).

Für ihn legt man sich besonders ins Zeug: Das Quatuor Ebène feiert den 90. Geburtstag des Konzertveranstalters Georg Hörtnagel im Herkulessaal

Dass Georg Hörtnagel als Konzertveranstalter das Münchner Musikleben in den letzten 50 Jahren stark geprägt hat, ist bekannt. Auch, dass er von seinen meist weltberühmten Künstlern nicht zuletzt deshalb so geschätzt wurde, weil er selber professioneller Kontrabassist ist.

Valentin Erben, Violoncellist des legendären Alban Berg Quartetts, fügt in seiner Laudatio nach dem Festkonzert zu Hörtnagels 90. Geburtstag noch eine weitere, äußerst sympathische Facette hinzu: Unmittelbar vor dem Auftritt hätte dieser den nervösen Kollegen stets noch einen leicht schmutzigen Witz erzählt, um das Lampenfieber vergessen zu machen.

Bis heute hat der passionierte Kammermusiker ein untrügliches Gespür für die jeweils Besten der nachkommenden Generation. So hat er es schon früh verstanden, das französische Quatuor Ebène an sich zu binden. Auch dessen Cellist Raphael Merlin spricht voller Respekt über den Impresario, der auch etablierte Ensembles noch zu motivieren verstehe.

An die Grenzen gehen

Das Jubiläumskonzert gerät denn auch weniger festlich als vielmehr aufregend. In Ludwig van Beethovens Streichquartett Nr. 11 f-moll gehen die vier an die Grenzen der Expressivität, das Stück wirkt nicht nur wie gerade eben komponiert, sondern erschüttert durch die hochbewusste Präsenz des Musizierens. Brüche werden unerbittlich geschärft, und doch schaffen es die vier, wie auch in Claude Debussys frühem Streichquartett g-moll, Kühnheit und Freiheit der Musik dem Publikum im Herkulessaal so zu vermitteln, als ob das Schwierige gar nicht anders sein könnte.

Ihre Spielweise des Streichquartetts d-moll KV 421 von Wolfgang Amadeus Mozart muss man gar eine Sensation nennen. In mutig gebremsten Tempi kreieren die vier Streicher bei gleichzeitiger Geschlossenheit eine geradezu fragile Klanglichkeit. Weil sie jeden Ton unfassbar sensibel, fast skrupulös produzieren, werden die feinsten Stimmungen dieser Musik plastisch erlebbar. Für Georg Hörtnagel, so scheint’s, legt man sich eben noch immer besonders ins Zeug.

 

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