Bruno Mars in der Olympiahalle: Black Music mit Goldglitter

Bruno Mars liebt seine Musik. Das zeigt er in einer mit Zitaten gespickten Show in der Olympiahalle.
von  Sebastian Geiger
Bruno Mars, hier bei einem Auftritt bei den Brit Awards, begeisterte in der Olympiahalle.
Bruno Mars, hier bei einem Auftritt bei den Brit Awards, begeisterte in der Olympiahalle. © Dominic Lipinski/PA Wire/dpa

München - Er hat das Problem des modernen Konzertbesuchers erkannt. "Ihr könnt nicht gleichzeitig mit Eurem Smartphone filmen und tanzen", lässt Bruno Mars das Publikum in der Olympiahalle gleich zu Beginn wissen. Mars und seine achtköpfige Band posieren in einer kurzen Songpause – für Instagram, wie der Sänger grinsend bemerkt.

Dann ein schnelles "one-two-three-four" und weiter geht die Show. "Dort wo wir hingehen, brauchen wir weder Smartphones noch Instagram", will der Sänger wohl damit sagen. Passend dazu sind Mars’ neues Album "24 K Magic" und die gleichnamige Tour nichts anderes als eine wunderbare Verbeugung vor den Künstlern, die den Musiker inspirieren.

Für das Publikum heißt das am Sonntag, eine mit Musikzitaten gespickte Party erleben zu dürfen: 100 Prozent Bruno Mars – aber eben auch all das, was die Black Music der 70er bis 90er ausgezeichnet hat: hier ein Gitarrenriff, das Prince nicht besser hätte machen können, da ein Tanzschritt von Michael Jackson, Mars’ Stimme, die stellenweise wie die eines jungen Stevie Wonder klingt und seine Band, die so smooth grooved, singt und tanzt wie zu besten Mowtown-Zeiten.

Schön dabei: Bruno Mars hat auch seinen älteren Hits wie "Marry you" oder "Just the Way you are" ein passendes musikalisches Retro-Outfit verpasst, damit sie sich stimmig in seine Show einfügen. Sogar Mars’ Vorband – der aus Los Angeles stammenden Rapper und Musiker Anderson Paak und "The free Nationals" – sind ein kleiner Verweis an die gute alte Musikzeit. Weit weg von monotonen Beats vermixen Paak und seine Band Jazz, Soul und Reagge mit modernem Hip Hop und kreieren einen Sound, auf den HipHop-Größen wie Dr. Dre stolz wären.

Goldglitter regnet auf die Arena nieder

Verpackt ist das Ganze in ein großes Bühnenspektakel. Mars und Band lassen sich auf Plattformen mehrere Meter in die Luft hieven, LED-Elemente und Scheinwerfer verwandeln die Bühne in eine bunte, perfekte gestylte Disko. Flammensäulen und Knalleffekte begleiten das Finale von so ziemlich jedem Lied. Und am Ende regnet es so viel Goldglitter auf die Arena nieder, dass man ihn stellenweise noch am Parkplatz und in der U-Bahn findet.

Auf eine so perfekte Show hat das Publikum in der ausverkauften Halle nur eine Antwort: Es rastet aus – wie in den guten alten Zeiten von Michael Jackson, Prince und Co. Bruno Mars genießt das Kreischkonzert in den Songpausen sichtlich. Einziger Wermutstropfen: Nach etwas mehr als 90 Minuten ist das Spektakel schon vorbei. Mars und seine Band verabschieden sich mit "Uptown Funk" als treibende Zugabe und entlassen das Publikum wieder in die Gegenwart voller Instagram und Smartphones.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.