Blitzeinschlag bei "Rock am Ring": "Bis zu 82 Verletzte"

Die Woche geht, Blitz und Donner bleiben. Ein Rockfestival in der Eifel entgeht womöglich nur knapp einer Katastrophe. In Köln kämpfen erschöpfte Feuerwehrmänner stundenlang gegen das Unwetter.
von  dpa
Bei einem Blitzeinschlag auf dem "Rock am Ring"-Festival wurden 51 Menschen verletzt - 15 davon schwer. Zwei Personen mussten reanimiert werden.
Bei einem Blitzeinschlag auf dem "Rock am Ring"-Festival wurden 51 Menschen verletzt - 15 davon schwer. Zwei Personen mussten reanimiert werden. © dpa

Mendig/Köln - Bei heftigen Unwettern im Westen Deutschlands sind Dutzende Menschen verletzt worden. Ein Blitzeinschlag beim Musikfestival "Rock am Ring" löste einen Großeinsatz aus: "Bis zu 82" Personen wurden verletzt, 15 von ihnen schwer. "Zwei davon wurden erfolgreich reanimiert", teilte die Polizei mit. Am ersten Festivalabend sprachen Rettungskräfte und Veranstalter von etwa 41, wenig später von 51 Verletzten. Der "Focus" berichtete am Samstagnachmittag sogar von insgesamt 71 verletzten Personen. Kurze Zeit später korrigierte der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD) die Zahl der Verletzten von 51 auf "bis zu 82".

Ein Gewitter hatte sich am Freitagabend direkt über das Festival geschoben. Die Live-Auftritte waren etwa eineinhalb Stunden lang unterbrochen. Rund 90.000 Fans harrten auf dem Flugplatz Mendig in Rheinland-Pfalz aus. Starkregen zerstörte viele Zelte. Im vergangenen Jahr hatte das Wetter ebenfalls üble Folgen - nach Blitzeinschlägen wurden bei "Rock am Ring" 33 Menschen verletzt.

Schwere Unwetter auch in Köln

In Köln kämpften Feuerwehrleute fast bis zur Erschöpfung gegen ein Unwetter, das die Domstadt in der Nacht zum Samstag traf. Ein hilfloser Mensch sei aus dem Rhein gerettet worden, hieß es. "Ein Autofahrer und ein Radler wurden während des Regens bei Unfällen verletzt", sagte ein Sprecher der Polizei am Morgen.

Die Kölner Feuerwehr rückte in kürzester Zeit zu rund 200 Einsätzen aus. Auch die Uniklinik brauchte Hilfe: Dort drang das Wasser an mehreren Stellen in das Gebäude ein. Die Helfer pumpten zudem etliche vollgelaufene Keller leer. Bis in die Morgenstunden waren rund 340 Mann im Einsatz und kämpften gegen die Regenflut.

Lesen Sie hier: Weiter Warnung vor Gewittern - erst nächste Woche besser

Meteorologen staunten über die Heftigkeit der Unwetter, die derzeit über Deutschland toben. Ausmaß und Dauer seien "absolut außergewöhnlich", betonten Experten des Deutschen Wetterdienstes (DWD). Bayern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und das Saarland müssten auch am Samstag wieder mit Gewittern rechnen.

In den von Unwettern besonders heftig getroffenen Gebieten in Niederbayern und Baden-Württemberg gehen die Aufräumarbeiten weiter. In Niederbayern stieg die Zahl der Toten nach der Flut auf sieben.

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