Arien für Nancy Storace

Arien für Nancy Storace von Mozart & Co – mit der Accademia di Monaco unter Joachim Tschiedel
Michael Bastian Weiß |
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Der Dirigent Joachim Tschiedel setzt sich für vergessene Musik der Klassik ein.
Winkelmann Der Dirigent Joachim Tschiedel setzt sich für vergessene Musik der Klassik ein.

Arien für Nancy Storace von Mozart & Co – mit der Accademia di Monaco unter Joachim Tschiedel

Sie war zwar klein und von etwas pummeliger Statur, nicht so gerecht geeignet für das tragische Fach. Doch die gebürtige Londonerin Nancy Storace, die ab den 1780er Jahren in Wien lebte, war offenkundig mit einem auffällig schönen Sopran beschenkt worden, hatte komödiantisches Talent und galt überhaupt als angenehme Zeitgenossin.

Auf jeden Fall schaffte sie es, die damalige Opernwelt zu ihren Füßen zu zwingen. Kein Geringerer als Wolfgang Amadeus Mozart machte sie in der Wiener Uraufführung seiner Oper „Le Nozze di Figaro“ zu seiner ersten Susanna.

Auf dieser höchst interessanten Produktion mit Arien, die Nancy von verschiedenen Komponisten auf den Leib geschrieben wurden, fehlt denn auch nicht die Arie der Susanna „Deh Vieni“ sowie eine der bis heute bekanntesten Konzertarien Mozarts, die ebenfalls der jungen Engländerin gewidmet ist, „Ch'io mi scordi di te?“ – mit einem obligate Klavierpart, den Lauriane Follonier perlend spielt.

Wunderbare Sopranistinnen

Rein kompositorisch sind sie die Höhepunkte dieser Sammlung, an der sich auch die eher subtilen Unterschiede der beiden wunderbaren jungen Sopranistinnen, die sich bei den Stücken abwechseln, studieren lassen: Katharina Ruckgaber intoniert mit keuscher Reinheit, Marie-Sophie Pollak lässt mehr an Färbung einfließen. Gleich gut pflegen sie den Schmelz des Melodischen.

Von diesem gibt es hier viel zu genießen, ob die Nummern nun von Mozart oder seinen seinerzeit berühmten Zeitgenossen Giovanni Paisiello, Antonio Salieri oder gar dem komponierenden Bruder von Nancy Storace, dem jung verstorbenen Stephen, stammen. Die Accademia di Monaco, die erst vor drei Jahren in München gegründet wurde, begleitet auf historischen Instrumenten auserlesen duftig. Nur ausnahmsweise dürfen die Bässe auch einmal ordentlich wummern. Einzig schade ist, dass dieses schöne Album nach nicht einmal 50 Minuten Spielzeit schon wieder aus ist.

Arien für Nancy Storace mit Marie-Sophie Pollak und Katharina Ruckgaber, Sopran; Accademia di Monaco, Joachim Tschiedel (CD bei Coviello)

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