Am Sonnenplätzchen auf der sicheren Seite

Kopf gegen Bauch: Die Rock-Dinos Saga und Magnum mit ihren alten Hits im Circus Krone
von  Arno Frank Eser

Gegensätze ziehen sich an – reizen aber auch oft genug zur Diskussion. Die Gruppen Saga und Magnum haben nicht viel mehr gemeinsam, als dass sie Ende der Siebziger ganz groß rauskamen, also zu den Rock-Dinos gezählt werden. Filigraner Prog-Rock bei Saga auf der einen Seite, Melody-Hardrock von Magnum auf der anderen. Kopf-Musik gegen Bauch-Musik. Ein Experiment, das durchaus hätte schief gehen können. Doch die 1500 Fans im Circus Krone hatten bei diesem Wechselbad ihren Spaß.

Wohl auch deshalb, weil sich beide Gruppen um ein Sonnenplätzchen auf der sicheren Seite bemühen. Bei Magnum sind das als Opener Gassenhauer wie „Live Til You Die“ und „Black Skies“, gegen Ende kommen die Evergreens „Kingdom Of Madness“ und „Sacred Hour“. Bei gutem Sound, guter Performance und pfiffigen Solo-Einlagen kann nicht viel anbrennen.

Auch Saga eröffnen mit Hits. Mit „Don’t Be Late“ und „On The Loose“ schaffen sie es von Anfang an, dass alle die Refrains mitsingen. Dabei ist ihr Sound ziemlich diffizil. Zwar ist ihr Prog-Rock längst nicht so verkopft wie der von Yes oder Emerson, Lake & Palmer, aber die vielen Stakkati und Synthesizer-Ausflüge wollen verdaut werden. Und der Wechsel von der Bluesrock- auf die Klassik-Basis auch.

Zumal man auch noch Leckerlis mitgebracht hat wie das Drum-Solo von Mike Thorne und etliche neue Gitarren-Kunststücke von Jan Crichton. Doch Sänger und Frontmann Michael Sadler bringt genügend Entertainerqualitäten mit, um alle immer wieder zum Mitsingen und -klatschen zu motivieren. Bei „Too Much To Loose“ genauso wie bei „How Long“ und „Scratchin' The Surface“. Saga zeigen sich aufgeräumt und konzentriert wie schon lange nicht mehr – ein mehr als überzeugender Auftritt!

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