Alpinrock im Circus Krone: So war das Konzert von Hubert von Goisern

München - Bevor man im Hause von Goisern nun eine Kreativ- und Live-Pause einlegt, gab es im Münchner Circus Krone noch zwei Konzerte, beide natürlich ausverkauft. Und obwohl sich das Programm kaum von dem unterschied, was im vorletzten Sommer auf dem Königsplatz geboten wurde, war die Begeisterung bei den Fans kaum zu bremsen.
„Blues ist was anderes als Depression“
Schließlich ging es wieder um die musikalische Essenz einer Reise durch Louisiana, um Cajun, Country, Rock, ein bisschen Jazz, und vor allem um Blues. Und der passt einfach wunderbar zu dem, was wir heute Alpenrock nennen.
„Blues ist was anderes als Depression“, erklärt Hubert von Goisern, „während die Depression ganz schwarz ist, ist der Blues dunkelblau und lässt ein bisschen Licht und Hoffnung durch.“ Und dann legt er sich ins Zeug, auf seinen verschiedenen Ziehharmonikas, an der Gitarre, an Mundharmonikas, am E-Piano und am Flügelhorn, und am Schluss auch noch an einem Alphorn, übrigens made in Germany.
Am intensivsten spürt man seinen Blues im Zwiegespräch zwischen Ziehharmonika mit der E-Gitarre oder der Pedal Steel Guitar. Gerade so, als wäre der Louisiana Blues schon immer im Alpenraum zuhause. Durch bewusste Zurückhaltung entstehen Freiräume – die gehören ganz allein der Seele.
Das große AZ-Interview mit Hubert von Goisern
"Wir schaffen das!“
Trotzdem wird auch ab und zu richtig auf Steirisch gefetzt, wie zum Beispiel bei „Schnaps“, einer musikalischen Warnung vor Hochprozentigem. „Nie vergessen: Der Schnaps is a Hund!“ Der Musiker weiß wohl, wovon er spricht. Auch der Song „Snowdown“ geht richtig ab. Er ist allen in der Welt gewidmet, die sich trauen, den Mund aufzumachen und laut die Wahrheit zu sagen, wenn es nötig ist. Ohne Rücksicht auf das eigene Wohl. Und mit „Brenna tuats guat“, dem Hit, können die Fans richtig schön ausflippen.
Romantik dann gegen Ende eines langen Konzertabends: Bei „Weit weit weg“ und „Heast as nit“ singen alle andächtig mit, bewusst und fast schon feierlich. „Wir leben in spannenden Zeiten, und wir müssen jetzt entscheiden, ob das alles gut ausgeht oder nicht. Ich weiß, dass einige nicht einverstanden sind, mit dem, was ich jetzt sage. Aber ich finde den Spruch von Frau Merkel gut: Wir schaffen das!“