MTV-Awards: Tokio Hotel und Beyoncé räumen ab
BERLIN - Erst spielte U2 am symbolträchtigen Brandenburger Tor, dann durfte sich Tokio Hotel über einen Preis bei den MTV Europe Music Awards freuen. Große Gewinnerin war aber US-Sängerin Beyoncé.
Bei der Show am Donnerstagabend abend in der Berliner O2 Arena erhielt die R & B-Musikerin gleich drei Auszeichnungen. „Halo“ gewann in der Kategorie „Bester Song“. Mit „Single Ladies“ dominierte Beyoncé in der Kategorie „Bestes Video“. „Es gibt nur einen Menschen, dem ich danken will – und das ist Jay, der mir einen Ring angesteckt hat“, sagte Beyoncé gerührt mit Blick auf ihren mitgereisten Ehemann, den Rapper Jay-Z.
„Das macht uns echt glücklich und stolz“, sagte Sänger Bill Kaulitz, als Tokio Hotel als beste Band ausgezeichnet wurde. Der 20- Jährige dankte den Fans der Band: „Für eure Liebe, eure Energie und eure unendliche Unterstützung!“ Tokio Hotel setzte sich gegen Gruppen wie die US-HipHopper Black Eyed Peas und die amerikanischen Alternative-Rocker Green Day durch.
Die mit fünf Kategorien als Favoritin gehandelte Lady Gaga („Pokerface“) ging mit nur einem Preis nach Hause: Der US-Popstar wurde beste Nachwuchskünstlerin. Nicht in Berlin war Rapper Eminem, der in der Kategorie „Bester Künstler“ gewann. Beste Rockband wurde Green Day, die bei der Show vor mehr als 9000 Zuschauern auftraten.
Die irische Rockband U2, die mit ihrem Konzert am Brandenburger Tor an den Mauerfall vor 20 Jahren erinnerte, wurde zur besten Live- Band gekürt. Den besten weltweiten Live-Auftritt lieferten Linkin Park aus den USA. Beste Indie-Band wurde Placebo, beste europäische Band Manga aus der Türkei. Silbermond hatten die Fans im Internet zur besten deutschen Band gewählt, ins Finale kamen sie aber nicht.
Katy Perry im „Cabaret“-Look
Durch den Abend führte US-Popsängerin Katy Perry, die sich bei ihrem Kostüm von Liza Minnellis Film „Cabaret“ inspirieren ließ. Zu den Laudatoren gehörte auch David Hasselhoff, der 1989 beim Silvesterfest in Berlin „Looking for Freedom“ sang. Bei der MTV-Show wirkte der Schauspieler („Baywatch“) etwas angeschlagen und nicht ganz nüchtern.
U2 spielten gratis vor mehr als 10.000 Menschen. In einer spektakulären Lichtshow erschienen Mauerstücke auf dem historischen Bauwerk, ein „Durchfahrt verboten“-Schild musste der Leuchtschrift „Freedom“ und Herzen weichen. Zu Beginn der halbstündigen Show stimmte Bono „One“ an, das 1990 in Berlin entstand. Nach dem emotionalen Auftritt von U2 geriet die Award-Show etwas zäh.
dpa