Mit Waldi an der Bar

Waldemar Hartmanns zotige Kabarett-Premiere im Lustspielhaus: Selbst Harald Schmidt und Wolfgang Clement lachen mit.
von  Abendzeitung

Waldemar Hartmanns zotige Kabarett-Premiere im Lustspielhaus: Selbst Harald Schmidt und Wolfgang Clement lachen mit.

Schon früh am Abend wird klar, wen der BR da verloren hat: sein launigstes Gesicht – ob nun mit (angeklebtem) Schnauzer wie im ersten Teil von „Born to be Waldi“ oder oben ohne wie nach der Pause und im richtigen Leben, das inzwischen nicht mehr im Bayerischen Fernsehen stattfinden darf: Waldemar Hartmann ist immer noch ein kurzweiliger Geschichtenerzähler, der alle kennt und alle duzt – und bei seiner Kabarettpremiere mit „30 Jahre in der Anstalt“, so der Untertitel, im "Lustspielhaus" auch ARD-Entertainer Harald Schmidt, Ex-Superminister Wolfgang Clement, Ex-Nationalspieler Hansi Müller und auch den ARD-Programmdirektor Volker Herres zum Lachen bringt.

Hartmann inszeniert bei „Born to be Waldi“ vor allem sich selbst. Er zeigt lustige Einspielfilmchen von früher, amüsiert sich vorzugsweise auf Kosten anderer (Matthäus! Klinsmann!), plaudert ein paar nicht wirklich desavouierende Interna aus.

Hartmann ist auf der Bühne wie an der Bar, wo man ihn früher als Reporter nach jedem Fußballspiel traf: Meist amüsant, nicht immer jugendfrei, zuweilen etwas selbstverliebt. Am Ende wird dann klar, auf was das Bayerische Fernsehen nun verzichtet: Je länger der Abend, desto zotiger der Waldi.

Gunnar Jans

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