Mit Fritz ist’s immer gschmeidig
Michaela May spielt in der neuen ZDF-Mini-Serie "Unser Mann im Süden" Fritz Weppers Ehefrau und weiß, wie man mit Männern umgeht.
Karin (Michaela May) hat den festen Vorsatz, auf Gran Canaria das Leben mit ihrem Heinrich (Fritz Wepper) zu genießen. Dass der, als Konsul, selten Zeit hat, geht ihr zwar auf die Nerven. Doch wenn es kuriose Fälle zu lösen gibt, ist sie an seiner Seite. Vier Folgen der Miniserie „Unser Mann im Süden“ zeigt das ZDF ab heute.
AZ: Frau May, Sie spielen die Frau des Konsuls, eine Nebenrolle ist das aber nicht, oder?
MICHAELA MAY: Nein, ich zeige eine Frau, die hinter ihrem Mann steht und die Fäden zieht, ohne es ihn spüren zu lassen. Eine Fähigkeit, mit der eine Frau immer gut beraten ist.
Warum?
So bekomme ich ihn beispielsweise dazu, mit mir den Segeltörn zu machen, den ich mir so wünsche. Viele Dinge gehen auf das Konto von Karin, die das aber nie hervorkehrt. Stattdessen lässt sie ihren Mann als den Größten dastehen. Das ist ein geschickter weiblicher Schritt.
In der ersten Folge setzen Sie sich und Fritz Wepper auf gemeinsame Diät...
...Ja, ich mag wie wir unsere kleinen Sünden voreinander verstecken. Ich glaube, dass sich mit diesem kleinen Spiel viele Paare, die schon länger mit einander zusammen sind, identifizieren können.
Sie spielen nicht zum ersten Mal Fritz Weppers Ehefrau. Das ist doch nicht purer Zufall, oder?
Nein, dass ich mit Fritz spiele, war die Grundvoraussetzung für mich, die Rolle anzunehmen. Er hat ein großes komödiantisches Talent, das gerade für diese Geschichten sehr wichtig ist. Komödiantisches ist oft viel schwerer zu spielen als Dramatisches.
Und auch beim Dreh kam der Spaß nicht zu kurz?
Wenn das so rüber kommt, haben wir unser Klassenziel erreicht. Aber natürlich ist so ein Dreh auch harte Arbeit. Mit Fritz ist das aber tatsächlich nie ein Problem. Mit ihm zu spielen, ist immer sehr gschmeidig. Zwischen uns braucht’s keine Verabredung.
Auch der Drehort hätte unangenehmer sein können. Könnten Sie sich vorstellen, auf Gran Canaria zu wohnen?
Vom Klima her, auf jeden Fall. Leben möchte ich dort trotzdem nicht. Meine Wurzeln sind hier in München, bei meinen Freunden.
Und ist die Insel nicht zu touristisch?
Es gibt dort auch ganz andere Ecken. Das sind dann nicht die Sandstrände, sondern die Steilküsten. Dafür ist es dort aber unglaublich romantisch. Ich suche mir immer meine Plätzchen, wo ich es ganz gut alleine aushalten kann.
Mussten Sie diesmal aber nicht, denn Ihr Mann war auf Gran Canaria mit dabei.
Ja, es ist unser Lebensplan, uns immer – so weit es geht – zu begleiten. Bernd hat auf Gran Canaria ein Drehbuch geschrieben, konnte die Sonnenuntergänge und Segelausflüge deshalb mit mir teilen. Mein Leben zu zweit in dieser Form zu genießen, kannte ich zuvor noch nicht. Solche Erlebnisse miteinander teilen zu können, hat eine große Qualität.
Bayern statt Gran Canaria: Was sagen Sie eigentlich zum CSU-Debakel?
Das ist kein Debakel, ich war mir schon vor der Wahl sicher, dass die CSU viele Stimmen verlieren würde. Es war auch an der Zeit, dass die Alleinherrschaft beendet worden ist.
Und was halten Sie von einem Ministerpräsidenten Horst Seehofer?
Wegen mir hätte er noch jünger sein dürfen. Man muss jetzt sehen, wie sich Horst Seehofer als Ministerpräsident macht und ob er frischen Wind mitbringt. Richtig ist es aber auf jeden Fall, dass es personalpolitische Konsequenzen gegeben hat.
Interview: Angelika Kahl
„Unser Mann im Süden“ startet heute um 20.15 Uhr im ZDF