Mit 18 zum Grand Prix
Die Schülerinnen Jennifer Braun und Lena Meyer-Landrut treten heute in der ARD im großen Finale von „Unser Star in Oslo“ gegeneinander an.Eine klare Favoritin gibt es aber längst
Jeweils drei Songs werden Lena und Jennifer heute singen. Die Zuschauer entscheiden aber nicht nur, welches der beiden 18-jährigen Mädels zum Finale des Eurovision Song Contest am 29. Mai nach Oslo fliegen darf, sondern auch mit welchem Lied. Stefan Raab hat sich gemeinsam mit „nationalen und internationalen Produzenten und Songschreibern auf die Suche nach dem optimalen Song für Oslo“ gemacht. Gemeinsam mit der ARD und ProSieben hat er jetzt die Musiktitel ausgewählt, die Jennifer Braun und Lena Meyer-Landrut heute dem ARD-Publikum präsentieren. Die Zuschauer stimmen pro Kandidat ab, welcher der drei Songs ihnen am besten gefallen hat. In einer zweiten Runde treten die Finalisten dann mit dem Song gegeneinander an, den ihnen das Publikum auf den Leib gewählt hat. Erst dann gibt’s die finale Entscheidung: Wer ist „Unser Star für Oslo“?
Für die letzte Sendung hat sich Raab wieder eine hochkarätige Jury eingeladen: „Silbermond“-Frontfrau Stefanie Kloß und Sänger Xavier Naidoo. Für viele steht indes die Gewinnerin von „Unser Star für Oslo“ längst fest. Lena Meyer-Landrut liegt in allen Umfragen ganz klar vorne.
Ein Gewinner ist aber auch Stefan Raab. Mit den vergangenen Shows konnte er die Quote des Castings deutlich steigern. 14,4 Prozent Marktanteil holte er am Dienstag in bei den 14- bis 49-jährigen Zuschauer. Insgesamt entschieden sich 2,30 Millionen Zuschauer für die Talentsuche.
Bewiesen hat der ProSieben-Mann auch, dass er die Auswahl des deutschen Kandidaten für den Song Contest in Oslo ernst nimmt. Im Vergleich zu anderen Castingshows hat „Unser Star für Oslo“ ein deutlich höheres Niveau – auf Kandidaten- und auf Juryseite. aka
Freitag, ARD, 20.15 Uhr
Die zwei Kandidatinnen
Jennifer Braun rockt sich ins Finale
Vom Wiesbadener Weinfest auf die europäische Bühne des Eurovision Song Contest – für Jennifer Braun (18) aus Eltville im Rheingau könnte sich dieser Traum erfüllen. Am Freitag singt die Schülerin, die mit ihrer Band Rewind vor allem auf Stadtfesten auftrat, im Finale des Fernsehcastings „Unser Star für Oslo“ um das Ticket nach Norwegen.
Singen ist ihre große Leidenschaft, die Instrumente überlässt sie lieber anderen. „Meine Stimme ist mein Instrument“, sagt Braun. Und am liebsten singt sie laute Rocksongs, zum Beispiel von Pink oder Anastacia. Dieter Bohlen und seinen „DSDS“-Jury-Kollegen hat genau das nicht gefallen – zu wenig Gefühl, urteilten sie. Bei Stefan Raab bewies Jennifer am Dienstag das Gegenteil und sang sich mit der Ballade „Hurt“ von Christina Aguilera ins Finale von „Unser Star für Oslo“.
Und nach dem kraftvollen Rocksong „Heavy Cross“ der Gruppe Gossip lautete das anerkennende Urteil von Jurypräsident Raab: „Das war’n echtes Brett.“ Diese beiden Seiten – zart und hart – will Jennifer Braun auch im Finale zeigen: „Ich mache so weiter wie bisher. Ich versuche, zwei Seiten von mir zu zeigen, und hoffe, dass ich die Zuschauer dadurch in meinen Bann ziehen und für mich gewinnen kann.“
Neben dem Gesang reitet Jennifer gerne, spielt Tennis und hat lange getanzt. Geboren wurde die Sängerin mit den langen schwarzen Haaren in Rüdesheim. In zwei Jahren will Jennifer Abitur machen, momentan drückt sie in Wiesbaden noch die Schulbank in der 11. Klasse. Auf die Frage, was sie richtig traurig macht, antwortet Jennifer: „Abschied nehmen“. Könnte gut sein, dass es heute dazu kommt, denn als große Favoritin gilt Lena.
Lena Meyer-Landrut mischt die Show auf
Lenale ohhoooo...“. Auf Lena Meyer-Landruts Facebook-Seite wollen 13000 Fans „ihre“ Lena beim Eurovision Song Contest in Oslo sehen. Die 18-jährige Schülerin aus Hannover gilt von der ersten Show an als Favoritin, so ungewöhnlich und frisch sind ihre Auftritte, bei denen sie sich meist mit unbekannten Songs bei „Unser Star für Oslo“ präsentiert. So außergewöhnlich wie sie selbst ist, ist auch ihre Musikgeschmack. Das gehe mal weg von den „glattgebügelten Performances, die man überall habe“, sagte Jurymitglied Barbara Schöneberger: „Das ist ein bisschen Nora Tschirner, Björk. Ich habe auch Bewegungen von Joe Cocker erkannt. Das ist alles zusammen spitze.“ Und Stefan Raab urteilt: „Du bist ein Chamäleon, eine Gazelle und eine Nachtigall zugleich.“
Zu Lenas Lieblingstiteln gehören Adele mit „My Same“, Jack Johnsons „Better Together“ oder „Again“ von The Bird and the Bee. Dagegen würde „Aprés-Ski-Musik“ nicht in ihrem CD-Spieler landen, erklärt sie. Gefragt nach der größten Musiklegende, antwortet sie mit Falco (†1998).
Die 18-Jährige, die nie Gesangsunterricht hatte, will bei trister Stimmung die Menschen ein wenig aufheitern. „Und jetzt so vielen Menschen Freude zu bringen, vielleicht eine Minute, ist doch gut.“ Und sie freut sich über das viele Lob, das sie immer wieder bekommt und „das ja locker für 5,6 Jahre reicht“, wie sie in einem Interview meint. „Ich werde dieses Lob in ein kleines Säckchen stecken, es mir aufteilen und bei Gelegenheit herausholen und vielleicht auch ein bisschen was an andere weitergeben.“ Im April will Lena, die noch bei ihrer Mutter wohnt, Abitur machen. Und dann kommt Oslo, oder?