Mariss Jansons triumphiert in New York
Das Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks spielt in der Carnegie Hall, und Philip Roth ist unter den Zuhörern
Das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks (BR) ist bei einer dreitägigen Konzertserie in der New Yorker Carnegie Hall begeistert gefeiert worden. Für Beethovens 9. Sinfonie erhielten die Musiker unter Leitung ihres Chefdirigenten Mariss Jansons am Samstagabend in dem seit Tagen ausverkauften Haus langanhaltenden Beifall im Stehen.
Beim Auftaktkonzert am Freitag erbat das verwöhnte New Yorker Publikum mit Jubel und Bravorufen zwei Zugaben. Den Höhepunkt setzte hier eine bravouröse Interpretation von Peter Tschaikowskys 4. Sinfonie mit atemberaubenden Bläser-Soli. Schon vor der Pause hatte der aus Polen stammende US-Meisterpianist Emanuel Ax für Mozarts Klavierkonzert Nr. 25 eine Zugabe spielen müssen.
Besondere Aufmerksamkeit fand die zeitgenössische Konzert-Ouverture „Con brio“ des in München geborenen und in Freiburg lehrenden Klarinettisten und Komponisten Jörg Widmann (35). Nach der Erstaufführung 2008 in München feierte das Werk seine Premiere in den USA. „Meine Musik in der Carnegie Hall zu hören, ist wirklich etwas Besonderes“, sagte Widmann.
Zu den begeisterten Zuhörern gehörte auch der amerikanische Meisterschriftsteller Philip Roth („Der menschliche Makel“). Er sei vor allem gekommen, um den US-Pianisten Ax zu hören, sagte Roth der Deutschen Presse-Agentur dpa. „Aber diese Musiker aus Bayern sind wirklich wunderbar. Das ist ein tolles Programm.“ Zum Abschluss am Sonntag stand ein Konzert mit der jungen Frankfurter Geigerin Julia Fischer auf dem Programm.
Das BR-Symphonieorchester war im vergangenen Jahr von international renommierten Musikkritikern zum sechstbesten Orchester der Welt gekürt worden – deutlich vor den New Yorker Philharmonikern, die auf Platz zwölf landeten. Chefdirigent Jansons führt zugleich das erstplatzierte Concertgebouw-Orchester in Amsterdam.
