Mario Basler: "Ich würde gern einmal einen Spielfilm drehen"
"Vielleicht vermisst der eine oder andere Fußballfan ja etwas, das früher so schön war, das es heute aber nicht mehr gibt", sagt Mario Basler (50) im Gespräch mit der Nachrichtenagentur spot on news. Ja, die Fußball-Legende hat ein Buch geschrieben. "Eigentlich bin ich ein super Typ" lautet der Titel. Warum Basler sich für eine Publikation entschieden hat? Schon sein Entdecker Hans-Günter Neues (1950-2016) habe ihm als Jugendlicher eingetrichtert: "Mario, wenn du einmal im Fußball drinnen bist, ist es wichtig, dass man immer über dich schreibt - ob positiv oder negativ. Schreibt man weder noch über dich, dann bist du erledig." Daran habe sich der 50-Jährige bis heute gehalten.
"Eigentlich bin ich ein super Typ" zeichnet Baslers Karriere detailverliebt nach. Seine Geschichte ist einzigartig, die Eskapaden der Vergangenheit legendär. Heute noch einmal einen Spieler wie ihn in der Bundesliga zu finden, sei schwer, meint der 50-Jährige. "Heute kommt es nicht mehr so oft vor, dass ein Spieler mal einen falschen Satz sagt oder etwas Außergewöhnliches neben dem Platz macht." Grund dafür sei in seinen Augen das System. "Die Spieler werden mittlerweile in Nachwuchsleistungszentren erzogen", erklärt Basler. "Du musst heute in ein System passen. Wenn du da nicht hineinpasst, hast du keine Chance. Leider."
Basler, das Kameradenschwein?
Dass Basler während seiner aktiven Karriere häufig als Sündenbock für verlorene Spiele und schlechte Leistungen der Mannschaft herhalten musste, stört ihn nicht. Damals nicht und heute sowieso nicht. "Ich bin nicht nachtragend", meint er. Und auch die Bezeichnung "Kameradenschwein" weist er von sich. Dabei ist in seinem Buch die Zeile zu lesen: "Sicherlich war es auch nicht hilfreich, dass ich nicht nur einmal mit quietschenden Reifen und Kippe im Mundwinkel vom Parkplatz raste, während meine Kollegen noch am Schwitzen waren."
Was er dazu sagt? "Es war ja so: Die anderen mussten mehr trainieren, weil sie nicht so gut waren wie ich." Und obwohl er doch "das eine oder andere Mal" verschlafen und dadurch das Training verpasst habe, hätten seine Mitspieler immer gewusst, "dass sie sich samstags bei den Spielen auf mich verlassen konnten". Schließlich hätte Basler ihnen "die Prämie reingeschossen". Er versichert: "Ich war nie ein Kameradenschwein. Jeder, der mich kennt, weiß, dass er sich hundertprozentig auf mich verlassen kann - bei Tag und bei Nacht."
Basler, der Familienmensch
Die Familie ist Baslers Leben. Zu seinem Vater, dem "Helden der Familie", habe er immer aufgeschaut. "Mein Papa hat selbst Fußball gespielt", erzählt der 50-Jährige. "Zwar nicht so hoch, aber meine Geschwister und ich waren als Kinder trotzdem jedes Wochenende auf dem Fußballplatz." Rückblickend denke er, habe er sein Talent "wahrscheinlich auch ein wenig" von seinem Vater geerbt. Dieses gibt er nun weiter.
Denn auch Baslers Sohn Maurice (*1997), aus der Ehe mit Iris Basler, ist Fußballer. Dass der einstige Sportstar große Teile des Erwachsenwerdens seiner drei Kinder verpasst hat, sieht er ganz rational. "Im Sport ist es nun mal so, dass man viel unterwegs ist und nicht immer vor Ort für die Familie da sein kann", sagt er. Dafür habe er nach seiner aktiven Profi-Karriere umso mehr Zeit. "Mittlerweile bin ich dreifacher Opa und kann mit meinen Enkelkindern Vieles wieder aufholen."
Basler, der Schauspieler?
Die aktive Karriere des Basler mag vorbei sein, doch von der Bildfläche verschwunden ist der 50-Jährige nicht. Im deutschen Fernsehen meistert er seine Auftritte, ob als fachkundiger Gast in Talkshows oder als Kandidat diverser Unterhaltungsformate. Und dennoch strebt er nach mehr.
"Ich würde gern einmal einen Spielfilm drehen", gibt die Fußball-Legende im Interview zu. Eine genaue Vorstellung gebe es auch schon: "So, wie es derzeit aussieht, wird die 'Story of my Life' verfilmt." Natürlich mit ihm in der Hauptrolle. "Dann werden wir den Mario mal von einer anderen Seite, nämlich als Schauspieler, erleben", macht der einstige Fußballstar schon jetzt auf sein mögliches Zukunftsprojekt neugierig.
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