Magie unter Sternen nach dem Sturm
Entspannung in der Reithalle mit Folk-Pop von Jack Johnson
Unfreiwillig dachten die Münchner Jack-Johnson-Fans in der fast ausverkauften Reitanlage Riem an sein Debütwerk. Auf dem CD-Cover von „Brushfire Fairytales" steht der Folk-Pop-Sänger unter einer Regendusche. Zwar entkam der relaxte Liedermacher in Jeans und T-Shirt auf einem seiner wenigen Deutschlandkonzerte den ungemütlichen Wetterkapriolen, doch dafür wurde das ausdauernde Münchner Publikum klitschnass. Johnson entschädigte die begossenen Pudel mit einem stilsicher vorgetragenen „Best Of"-Querschnitt aus seinen vier Erfolgs-Alben.
Den sich zunehmend verdüsternden Himmel ignorierend, reihte der schweigsame Hawaiianer mit seiner perfekt eingespielten, dreiköpfigen Band Hits wie „Hope" oder „Never Know" aneinander – atmosphärisch unterstützt von Farbfeld- und Meeres-Videoprojektionen. Selbst das mit Sturm und Donner anrauschende Unwetter störte Johnsons selig-ruhigen Pop-Fluss nicht. Erst als Blitze nahe über der Reitanlage zuckten, unterbrach der Veranstalter nach einer Stunde unter lauten Buhs das Konzert für 20 Minuten.
Nach Anfeuerungsrufen wagte sich der stimmlich überzeugende und nicht aus der Ruhe zu bringende Johnson mitsamt der G-Love-Vorband zu „Staple It Together" wieder auf die Bühne. Mit seinem gute Laune-Hit „Good People" brachte er die unverdrossenen Zuschauer sogar zum enthemmten Regentanzen.
Alle nicht geflohenen Fans beglückte der Meister der eingängigen Entspannungsmusik nach einer halben Stunde mit der Zugabe „Angel", die unter einem illuminierten Sternenhimmel mit „We are together!"- Sprechchören eine magische Stimmung entfaltete.
Florian Koch
