Limp Bizkit auf dem Tollwood
Die US-amerikanische Band "Limp Bizkit" ist mit dem neuen Album "Gold Cobra" auf Tour. Das Konzert aus der Sicht einer Jugendlichen.
München - Jonathan Davis von Korn bezeichnete sie einmal als „Schwuchteln“, ihre Gegner behaupten, sie wären nur aufgrund ihrer wenigen Balladen so bekannt. Und auf einschlägigen Foren im Internet stehen jede Menge Lästereien über den „Weichspül-Metal“ von Limp Bizkit.
Als die Band die Bühne der Musikarena betritt, ist davon aber nichts zu merken. Im Gegenteil: Zuschauer, die während dem Auftritt der – gar nicht mal so schlechten – Vorband Psyko Dalek gelangweilt auf den Stühlen hinten in der Halle lümmeln, vereinen sich plötzlich zu einer ekstatisch herumspringenden Menge. Da brüllen 14-Jährige neben Altrockern und nette ältere Herrschaften neben betrunkenen 40-Jährigen den Text mit.
Ein so gemischtes, lässiges Publikum findet man selten. Der Altersunterschied ist höchstens dann zu spüren, als Limp Bizkit zwischen den Liedern die Anfangsmelodie des „Crazy Frog“ einspielt – da schütteln die Altrocker angewidert die Köpfe, die älteren Herrschaften schauen verwirrt, und das Publikum unter 25 springt entzückt in die Höhe. Doch spätestens bei „Behind blue eyes“, der vielkritisierten klassischen Schnulzen-Ballade Limp Bizkits, herrscht wieder Einigkeit. Denn wie mainstreamig und poppig sie auch immer sein mag – selbst die volltätowiertesten Hardrocker unterbrechen für einen kurzen Moment ihren Pogo und schunkeln gemeinsam mit allen anderen glücklich vor sich hin.