Leuchtzeichen im Labyrinth

Paul Schwer schuf eine Lichtinstallation aus roten und gelben PET-Platten für den Gasteig und stellt in der Galerie Pfefferle aus.
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Paul Schwer schuf eine Lichtinstallation aus roten und gelben PET-Platten für den Gasteig und stellt in der Galerie Pfefferle aus.

Diese Teigtaschen sind ungenießbar, sehen aber kunstvoll aus: Der Düsseldorfer Künstler Paul Schwer (geboren 1951) formte aus dem Material, mit dem auch PET-Flaschen hergestellt werden, amorphe Plastiken, und bemalte sie in strahlenden Rot- und Grüntönen. Ein wenig erinnern sie an voluminöse Vasen aus Murano-Glas und, von ferne, an die Autoschrott-Assemblagen John Chamberlains. Schwer, der ein Jahr als Stipendiat in Shanghai verbrachte, nannte seine Schöpfungen „Baozi“ – nach einem chinesischen Gericht. Jetzt sind die PET-Objekte in der Galerie Pfefferle zu sehen, zusammen mit zwei raumgreifenden Installationen.

Und schon seit ein paar Wochen leuchtet Schwers „Bautafel-Painting“ den abendlichen Besuchern des Gasteigs den Weg. Für Münchens Kultur-Klotz schuf er ein vergleichsweise filigranes Licht-Bild aus roten und gelben PET-Platten und blauen Lichtröhren. Doch leider wirkt dieses eigentlich nicht gerade kleine Kunstwerk, zu dem Schwer sich von großen Werbetafeln („Billboards“) inspirieren ließ, hier fast ein wenig verloren – nicht zuletzt aufgrund der strengen städtischen Auflagen.

Für seine gewagtere Galerie-Installation „Travelling Light“ setzte Schwer Gerüstbau-Elemente, Holzlatten, Kabelbinder und Leuchtstoffröhren zu einem so unübersichtlichen wie ephemeren Konstrukt mit Baustellen-Charme zusammen. Das Licht wirkt darin weniger metaphysisch, sondern wird malerisch, wie eine Farbe.

In Schwers bunten Bildskizzen schließlich überlagern sich öffentliche Räume, etwa Bahnhöfe und Flughäfen, und werden zum undurchdringbaren Labyrinth, in dem sich der moderne Nomade zurechtfinden muss.

Roberta De Righi

Galerie Karl Pfefferle (Reichenbachstraße 47 – 49/Rgb.) ab Fr bis 27.2., Di – Fr 11 bis 18, Sa bis 16 Uhr

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