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Volker Isfort; AZ-Kultur-Chef über die Frankfurter Buchmesse
Maximilian Gehrke |
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Die Frankfurter Buchmesse gilt für die Branche als das größte Schaufenster der Welt. Die ganze intellektuelle Bandbreite aus allen Niveaus, von Daniela Katzenberger bis hin zu Günter Grass, wird dort bis Sonntag für ihre neuen Werke trommeln. Wie brisant oder gefährlich Bücher sind, kann man in diesen Tagen besonders deutlich sehen.

 Dem Schriftsteller Ilija Trojanow wurde die Einreise in die USA trotz Visums grundlos untersagt, wahrscheinlich, weil er als Autor seit Jahren gegen den staatlichen Angriff auf die Freiheit, den Sicherheitswahn und den Überwachungsstaat kämpf. Der Münchner Autor Hans Pleschinski, Verfasser des Thomas-Mann-Romans „Königsallee“, hat eine Lesereise nach Russland abgesagt, weil Buchhändler in Russland, die seinen Roman verkauften oder Lesungen veranstalten, nach einem neuen Gesetz gegen Homosexualität bestraft werden könnten.

Wer Bücher schreibt, lebt in vielen Regionen dieser Erde gefährlich. Wer in Deutschland Bücher schreibt, gefährdet höchstens seine Existenz. Anders als der Messerummel suggeriert, können nur die Stars der Branche von ihren Auflagen bequem leben.

Die große Masse schreibt aus anderen Gründen, aus innerem Drang, aus künstlerischer oder politischer Notwendigkeit. Auf diesem Nährboden entwickelt das alte Medium Buch noch immer jene Strahlkraft, die bislang jeden Sturm überstanden hat. Denn nur wer liest, kann wirklich an der Welt teilhaben.

 

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