Lauter Gossenhauer

Thrash-Metall pur, doch in allen Details besser:Die neue Platte der US-Band Overkill
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Thrash-Metall pur, doch in allen Details besser:Die neue Platte der US-Band Overkill

Die silberne Band-Hochzeit, die haben Overkill im vergangenen Jahr hinter sich gebracht, doch erst jetzt haben die Thrash-Metal-Vorreiter einen Silberling auf die hardrockende Musik-Welt losgelassen, der den Weg in eine hoffentlich güldene Zukunft weisen wird.

Seit Jahrzehnten veröffentlichen die Mannen um Shouter Bobby „Blitz“ Ellsworth Killer-Scheiben, doch die Öffentlichkeit wiegte sich stets lieber in Taubheit, Ignoranz und durch jahrelangen ungeschützten Pop-Konsum induzierten Mechanismen der Verdrängung. Jetzt haben Overkill aber mit „Ironbound“ eine Platte veröffentlicht, die mit diabolischem Charme und Schlagbohr-Romantik das Metal-mantra auch dem letzten Ungläubigen durch die Zerumen-Ohrblockaden direkt ins Kleinhirn und das headbangende Genick blasen müsste.

Irrwitz mit Methode

„Ironbound“, das ist Overkill pur, nur in allen Details ein kleines bisschen besser. Die Gitarrenarbeit ist famos, hat in seinen irrwitzigen Tempi-Wechseln schon progressive Anleihen. Der gutturale Bass-Sound von D.D. Verni ist sowieso einzigartig, und die Stimme von Ellsworth strotzt teilweise derart vor rinnsteingeprüfter Dreckigkeit, dass man statt von Gassenhauern wohl eher von Gossenhauern sprechen sollte.

Das monströs-hymnische „The Head And The Heart“, das aggressiv-verspielte „Give A Little“ mit seinen Riffgewittern oder „Endless War“, der musikalische Nackenbrecher, der einen Besuch beim Chiropraktiker wohl unumgänglich macht, sind mit das Beste, was je aus der Kreativ-Feder der New Yorker Thrasher de Luxe geflossen ist. Fast eine Stunde rocken die Metal-Urgesteine auf „Ironbound“ daher, dass das Sentimentalitäts-Wasser in die Tränen-Kanäle schießt. Overkill sind wohl dem Jungbrunnen entstiegen und haben dabei den Midas-Touch gefunden. Denn die Songs auf „Ironbound“ sind wirklich zu musikalischem Gold geworden.

Matthias Kerber

Overkill: „Ironbound“ (Nuclear Blast)

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