Schmuckkästchen fürs Mädel mit dem Ohrring
Das Mauritshuis in Den Haag wurde rundum erneuert – und Jan Vermeers Meisterwerk strahlt
Sie ist zurück von ihrer Welttournee, die Augen strahlen, die Lippen glänzen feucht, matt schimmert die Perle am Ohr: Das „Mädchen mit dem Perlenohrring“ ist wieder daheim im Mauritshuis in Den Haag. Über 2,3 Millionen Menschen von Japan bis in die USA hatten das berühmte Gemälde von Jan Vermeer in den vergangenen zwei Jahren bewundert. In dieser Zeit wurde sein Zuhause für rund 30 Millionen Euro erneuert und erweitert. Am Freitag wird König Willem-Alexander die Gemäldegalerie eröffnen.
Das Schatzkästchen, wie das ockerfarbene Stadtpalais in der königlichen Residenz genannt wird, beherbergt in jedem seiner Säle Juwelen der Malerei des 17. Jahrhunderts wie Rembrandts „Anatomiestunde des Dr. Tulp“. Die Wände wurden neu mit kostbaren Stoffen bespannt, das Holz der Freitreppe ist frisch lackiert, die Farben der Deckengemälde strahlen wieder. Zudem wurde die Ausstellungsfläche verdoppelt. Dazu entwarf der renommierte Architekt Hans van Heeswijk ein modernes Foyer.
Star im Mauritshuis ist Vermeers Mädchen in seinem orientalischen Fantasiekostüm mit der schimmernden Perle am Ohr. Ein Roman und ein Film machten sie noch berühmter. Doch die „Mona Lisa“ der Niederlande hängt fast unauffällig im Saal 16. Eine große Bühne hat das Mädchen auch nicht nötig. Denn das Original glänzt für sich.
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