Museumsleiter will Original-Goldschatz wieder zeigen

Nach der Festnahme von Verdächtigen im Fall des Diebstahls des Kelten-Goldschatzes von Manching will der Museumsleiter die antiken Münzen möglichst wieder in seinem Haus ausstellen. "Das Original hat eine Aura", sagte der Leiter des Kelten Römer Museums, Tobias Esch, am Mittwoch in einer ersten Reaktion. Von einer Präsentation von Repliken an Stelle der echten Münzen halte er nichts.
von   dpa
Wissenschaftsminister Markus Blume (CSU) bei einer Pressekonferenz.
Wissenschaftsminister Markus Blume (CSU) bei einer Pressekonferenz. © Sven Hoppe/dpa

Bislang ist allerdings noch unklar, in welchem Umfang die Polizei die Beute sichergestellt hat. Es sei mutmaßlich zumindest ein Teil gefunden worden, hieß es am Mittwoch. Weitere Details sollen am Donnerstag bekannt gegeben werden. "Es wird mit Hochdruck daran gearbeitet, den Verbleib des Schatzes zu ermitteln", sagte Bayerns Kunstminister Markus Blume (CSU) am Mittwoch zunächst.

Das Bayerische Landeskriminalamt (LKA) hatte zuvor berichtet, dass am Dienstag vier Tatverdächtige im Großraum Schwerin in Mecklenburg-Vorpommern festgenommen worden seien. Sie sollen für den nächtlichen Einbruch in das oberbayerische Museum im November 2022 verantwortlich sein. Damals waren fast 500 rund 2100 Jahre alte Münzen gestohlen worden, der Sammlerwert beträgt mehrere Millionen Euro.

Der Teil des Manchinger Museums, wo einst der Goldschatz präsentiert wurde, ist bis heute geschlossen. Es gebe unterschiedliche Überlegungen, was künftig dort gezeigt werden soll, meinte Museumsleiter Esch. Er möchte auf jeden Fall das Diebesgut, wenn es wieder auftaucht, am früheren Ort zeigen.

Wenn man den Goldschatz in einen Tresor oder ein Depot auslagere und dann nur noch Forscher oder Politiker Zugang dazu hätten, wäre das keine gute Lösung. "Wir müssen weitere Originale ausstellen, sonst schaffen wir unsere eigene Institution ab." Das widerspreche auch seinem demokratischen Verständnis. "Da sind wir dann wieder plötzlich bei den kurfürstlichen Sammlungen des 18. Jahrhunderts, das kann es ja nicht sein", sagte Esch.

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