"House of Banksy" Ausstellung in München
"House of Banksy" Ausstellung in München
Die ganze Welt kennt Banksys "Girl with Balloon", das sich 2018 gleich nach der Versteigerung bei Sotheby's selbst zerstört hat. Doch die Gesichter zu studieren, die das gesamte Spektrum vom spontanen Vergnügen bis zum blanken Entsetzen widerspiegeln, hat bis heute großen Unterhaltungswert. Über eine Million Pfund waren sprichwörtlich im Eimer. Fürs Erste jedenfalls, und nun ist das Auktionsvideo aus London samt zerschnittenem Girl ein Hingucker in der Ausstellung "House of Banksy" im ehemaligen Galeria-Kaufhof am Stachus.
200 Motive des Street-Art-Künstlers gibt es zu bestaunen
200 Motive aus allen Schaffensphasen des berühmtesten Street-Art-Künstlers sind zu sehen, alles selbstverständlich keine Originale, die ja auf Mauerwerkk angebracht wurden, oder teilweise gar nicht mehr existieren. Oliver Forster von der Cofo Entertainment GmbH verkündet deshalb ohne Vertun, dass man auf 2300 Quadratmetern Fläche ohne jede Autorisierung des Banksy-Imperiums agiere und kein einziges Original zeige. Vielmehr floss die Energie in künstlerisch wie handwerklich sehr ordentlich gemachte Szenarien, die Banksys Denke gut vermitteln.
Die Kuratorin der Show erklärt das Phänomen
Maler aus dem Street-Art- und Theater-Milieu waren zugange, die können mit Farben, Dosen und Stents, also Schablonen, umgehen. Auf Ziegelwänden schippern jetzt Buben in einem sinkenden Boot, pinkelt ein Grenadier Guards Officer mit Bärenfellmütze wenig manierlich in eine Ecke und entsorgt eine Hausfrau ihren Gatten zum Valentinstag in der Gefriertruhe. Dazu kommen Bühnenbildner, die problemlos einen Möwenangriff wie echt aussehen lassen, eine Suite von Banksys The Walled Off Hotel direkt an der Sperrmauer in Bethlehem nachgebaut haben oder eben das Schredder-Girl: einmal im Zustand vor der Auktion und ein zweites bis zur Hälfte zerstört. Bekanntlich schoss das für 1,04 Millionen Pfund (1,18 Millionen Euro) erstandene Bild 2021 als "Love is in the Bin" erst so richtig in die Höhe und brachte mit sagenhaften 22 Millionen Euro gleich zehnmal so viel ein.
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