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„Obacht!“: Wenn über hundert Künstler eine Messe machen, kann es wild zugehen
Amina Linke |
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„Obacht!“: Wenn über hundert Künstler eine Messe machen, kann es wild zugehen.

MÜNCHEN Wenn die jungen Wilden der Kunstszene aufeinander treffen, dann geht es herrlich anarchisch zu – könnte man meinen. Aber von wegen. Am Freitag startet in den Postgaragen das unkonventionelle Ausstellungsprojekt „Obacht! Der Kunstradar für Bayern“ zum ersten Mal – und es ist noch geschäftige Konzentration angesagt: aufbauen, begutachten, austauschen, begutachten, aufbauen. Auch hier will man sich eben perfekt präsentieren. 

„Das Projekt ist eine einzigartige Momentaufnahme von über hundert Künstlern mit einer Alterspanne von 18 bis 75 Jahren aus München und Umgebung“, sagt Jurymitglied Dörthe Bäumer denn auch. „Da will jeder das Beste rausholen – aber natürlich auch Spaß an der Sache haben.“

Kundschaft generieren, Werke verkaufen, Kontakte knüpfen – darum geht es hier, sagt Bäumer. Aber auch um ein neues Format, das München bisher nicht kannte. „Das Konzept sprengt die sonst beschränkten Ausstellungsmöglichkeiten“, sagt Bäumer und meint Stadtteilgrenzen und Genremonotonie. „Die ,Obacht!’ ist eine übergreifende Ausstellungsplattform mit 300 bis 500 Werken von klassischer Malerei über Fotografie bis zur Installation – hier kommen die Genres zusammen.“

Das Besondere: Das Konzept wurde maßgeblich von den Künstlern mitinitiiert. „Wir haben die Idee über regionale Netzwerke, Akademien und Künstlerverbände transportiert, und das Feedback war groß.“ Eine dreiköpfige Jury, bestehend aus Geraldine Porkay (Galerie Flash), Raiko Schwalbe (Stroke Art Fair) und Dörthe Bäumer (Artmuc), wählte nach den Kriterien der Professionalität Künstlerkollektive wie Haus 75 oder Kunst in Sendling und Einzelkünstler wie Peintre X schließlich aus. 

Reduzierte Standgebühren sollen den Kreativen den Zugang zusätzlich vereinfachen – nur 75 Euro kostet eines der eineinhalb großen, weißen Wandmodule, die kreuzartig aufgestellt die Halle in Szene setzen. Finanziert wird die Ausstellung durch den Eintrittspreis (sieben Euro) und einen Sponsor.

Ein Konzept, das aufgeht, findet auch Comiczeichner Fabian Stoltz. Der 40-jährige „Gramic“-Preisträger stellt gern im Hamburger Gängeviertel aus, zeichnet und textet für Magazine und Zeitungen wie „der Freitag“ – und weiß um die Wichtigkeit der „Obacht!“-Ausstellung: „In den letzten Jahren hat sich in der jungen Kunstwelt einiges getan – auch durch die Stroke zum Beispiel. Neue Ausstellungskonzepte tun der Szene gut – und machen sie endlich sichtbarer.“

„Obacht!“, Postgaragen, Deroystraße 3, bis 16. Juni, obacht-kunst.de

 

 

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