Ein Leitsystem für das Münchner Museumsviertel

Ein Erlebnis hoch drei? Politiker und Kuratoren stellen ein gemeinsames Konzept für das Kunstareal vor
Roberta De Righi |
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Ein Erlebnis hoch drei? Politiker und Kuratoren stellen ein gemeinsames Konzept für das Kunstareal vor

"Warum dauert das denn so lange?“ Florian Hufnagl, Design-Koryphäe und Ex-Chef der Neuen Sammlung, stellte auf dem Podium der Pressekonferenz zur Zukunft des Kunstareals die brennende Frage selbst.

Schon seit über einem Jahrzehnt steht die Notwendigkeit eines einheitlichen Leitsystems für das Münchner Museumsviertel fest. Es wurden auf zahlreichen Symposien Wegachsen diskutiert, Verkehrsströme untersucht und vor allem - Orientierung gesucht.

Hier wächst zusammen, was zusammen gehört

Jetzt passiert tatsächlich etwas: Das Kunstquartier werde, verkündet Guido Redlich, Vorsitzender des Fördervereins Kunstareal, „aus der Theorie treten und sichtbar werden“. Und weil es, wie Kunstminister Ludwig Spaenle betont, „eines der bedeutendsten der Welt“ ist, haben die Verantwortlichen bei Stadt, Freistaat und Förderkreis dafür nichtweniger als eine neue Weltformel gefunden: „Kunst x Kultur x Wissen = Erlebnis³“

Das Areal besteht eben nicht nur aus 16 Museen, sondern auch aus Bibliotheken, Hochschulen, Uni und demnächst auch dem NS-Doku-Zentrum. Das sei doch eine echte „Agora“, ein Ort der „Beteiligung und Weiterentwicklung der Gesellschaft“, preist Bernhard Maaz, der neue Direktor der Staatsgemäldesammlungen.

Damit dies auch die Besucher aus aller Welt wahrnehmen, wird das nun kenntlich gemacht durch ein vom Münchner Designer Nitzan Cohen entwickeltes Leitsystem. Ab Herbst werden an 21 Standorten im Karree je eine schwarzweiße Informations-Stele sowie je drei im Boden verankerte, drehbare T-förmigen Sitze installiert. Sie bestehen aus Corian, einem sehr harten, leicht zu reinigenden Kunststoff. Sie sollen, so Hufnagl, zum Verweilen einladen, aber nicht zum langen Sitzen – schließlich sollen die Leute ja in die umliegenden Museen gelockt werden. Hufnagl beantwortete seine Frage übrigens selbst: Weil nicht ein, sondern viele Auftraggeber beteiligt seien, deren Vorstellungen integriert werden mussten. Jedenfalls hat auch die Stadt großes Interesse an der Optimierung des Kunstareals. Eine Bürgerbefragung ergab, so Stadtbaurätin Elisabeth Merk, dass die Bewohner Verbesserungen für den Fuß-und Radverkehr sowie bei der die Barrierefreiheit der Freiflächen wünschten. Geplant sei darum unter anderem auch die Änderung der Einbahnstraßenregelung in Arcis- und Gabelsbergerstraße.

Ein Fest feiert schon mal das Gesamtkonzept

Und weil zudem, so der 2. Bürgermeister Josef Schmid, München nicht nur für „Bier und Brezn“ stehe, sondern auch für die Bildende Kunst, positioniere sich die Landeshauptstadt beim touristischen Stadtmarketing ebenfalls neu – in dem das Kunstareal ein wichtiger Baustein ist. Darum finanziert die Stadt zusammen mit dem Freistaat für drei Jahre die Koordinierungsstelle aller Aktivitäten.

Das erste „Erlebnis³“ bietet bald das zweite Kunstarealfest, das am 9./10. Mai stattfindet. Und irgendwann wird vielleicht gar die von Redlich angedeutete Vision einer zum „Kunst-Boulevard“ geadelten Arcisstraße Wirklichkeit.

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