DDR gegen BRD im Olympiastadion

Der Auftakt von Public Art Munich gerät im fast leeren Olympiastadion mindestens fad Der Einfall war kindisch, aber göttlich schön: E
von  Roberta De Righi
Nicht viel los bei der PAM-Eröffnung im Olympiastadion.
Nicht viel los bei der PAM-Eröffnung im Olympiastadion.

Der Auftakt von Public Art Munich gerät im fast leeren Olympiastadion mindestens fad

Der Einfall war kindisch, aber göttlich schön: Ein deutsch-deutsches WM-Match im Olympiastadion nachzuspielen, als Auftakt zum großen städtischen Kunst-Festival „PAM 2018 – Game Changers“. Zwei Männer, ein Tor, kein Ball und ein Ergebnis von 1:0 für die DDR. Nur offenbar hatte keiner der Beteiligten sich ernsthaft überlegt, wie man 90 Minuten die Spannung hält.

Keine Angst vor dem bis auf allenfalls 1000 Leute leeren Stadion hatten die Protagonisten Franz Beil alias Jürgen Sparwasser und Massimo Furlan (der dachte sich das Ganze aus) als Sepp Maier. Münchens städtische Kunst-Szene war relativ geschlossen anwesend; eine breitere Öffentlichkeit hatte sich – entgegen der Absicht der Veranstalter – nicht hierher verirrt. Es blieb ein Insider-Event.

Beil ging gleich in den ersten 15 Minuten zu Boden und wurde von Sanitätern vom Platz getragen – mit echt gebrochenem Knöchel. Noch was? Der Rettungswagen wendete am Spielfeldrand, und ein Flitzer rannte unter lautem Gejohle über den Platz. Dass es Schnüre vom Himmel zu regnen begann, wenigstens das hätte man gerne für einen genialen Regie-Einfall gehalten.

Man kann eineinhalb Stunden auch mit dem Verzehr von Bier und Würstel verbringen. Nur sollte man das nicht Reenactment nennen. Kein Wunder, dass der Besucherschwund während der Halbzeitpause enorm war. Man wusste ja: In der 77. Minute fällt ein Tor.
Was hätten die Monty Pythons daraus gemacht! Absurdes Theater, Slapstick. Aber das Stadion ist immer noch eindrucksvoll!   

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