Krebstod! Joseph Vilsmaier trauert um Frau Dana

Die Schauspielerin, Regisseurin und Ehefrau des Münchner Regisseurs Joseph Vilsmaier, Dana Vávrová, ist tot. Sie erlag am Donnerstag im Alter von nur 41 Jahren einem Krebsleiden. Vávrová hinterlässt drei Töchter.
von  Abendzeitung

MÜNCHEN - Die Schauspielerin, Regisseurin und Ehefrau des Münchner Regisseurs Joseph Vilsmaier, Dana Vávrová, ist tot. Sie erlag am Donnerstag im Alter von nur 41 Jahren einem Krebsleiden. Vávrová hinterlässt drei Töchter.

Vilsmaiers Agentur bestätigte am Freitag entsprechende Meldungen. „Die Familie trauert in aller Stille und bitte herzlich darum, von Beileidsbekundungen aller Art abzusehen“, ließ Vilsmaier über seine Agentur mitteilen.

Nur die engsten Freunde wussten von der schweren Krankheit. Bei Interviews zu seinem 70. Geburtstag am 24. Januar gab Vilsmaier an, er stecke in den Dreharbeiten zu dem Berg-Drama „Nanga Parbat“ – so aufwendig sei die Arbeit, dass er keine Zeit habe, seinen 70. Geburtstag groß zu feiern. „Ich wollte mal feiern, aber das war mir dann zu stressig“, sagte er im Januar. Er dürfte gewusst haben, dass es für seine Frau der letzte gemeinsame Geburtstag mit ihm und den Töchtern Josefina (16), Theresa (19) und Janina (22) war.

Ihren ersten großen Kinoerfolg feierte Vávrová 1989 mit der Verfilmung von „Herbstmilch“ in der Rolle der niederbayerischen Bäuerin Anna Wimschneider, es war zugleich Vilsmaiers Regie-Debüt. Den Text in tiefstem bayerischem Dialekt sprach sie, geschult von ihrem Ehemann, selbst. Für die Rolle bekam sie zusammen mit ihrem Filmpartner Werner Stocker den Bayerischen Filmpreis und den Deutschen Filmpreis. Einen weiteren Erfolg landete Regisseur Vilsmaier mit seiner Frau und Stocker in den Hauptrollen ein Jahr später in „Rama Dama“, in dem eine deutsche Frau nach dem Krieg vergeblich auf die Heimkehr ihres Mannes wartet. Auch die beiden Töchter Janina und Theresa kamen mit vor die Kamera – Theresas Geburt ist eine Szene in dem Film.

Auch in vielen anderen Vilsmaier-Filmen, in „Stalingrad“, in seiner Literaturverfilmung „Schlafes Bruder“, die 1995 sogar ins Rennen um den Oscar ging, in „Comedian Harmonists“ und in „Die Gustloff“ stand seine Frau vor der Kamera – vielfach in der weiblichen Hauptrolle. Ihre ersten Regiearbeiten wagte Dana Vávrová 1995 mit dem Dokumentarfilm über den Musiker Hubert von Goisern „Wia die Zeit vergeht“ und 1996 mit „Hunger – Sehnsucht nach Liebe“ über eine bulimiekranke junge Frau. Es folgte „Der Bär ist los“, in dem auch sie selbst und ihre Kinder spielen.

Gemeinsam mit Vilsmaier führte sie schließlich in dem Kinofilm „Der letzte Zug“ (2006) Regie. Er beschreibt die Todesfahrt einer Gruppe von Juden nach Auschwitz 1943 und wurde zur Eröffnung des jüdischen Zentrums in München gezeigt.

Einmal stand die Ehe kurz vor dem Aus, Dana Vávrová zog mit den Töchtern aus – doch zur echten Trennung kam es nie, und auch in der Öffentlichkeit sickerte nie etwas durch. Nach drei Jahren in eigenen Wohnungen zog das Paar wieder zusammen – glücklicher denn je, wie Vilsmaier und Vávrová in einem Interview sagten. „Wir haben gemerkt, dass unsere Gefühle füreinander sehr stark sind“, sagte die Schauspielerin. Nun wollen Vilsmaier und seine Familie auch in ihrer Trauer keine Öffentlichkeit. (dpa)

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