Kopffüßler und Kimonos
Vorschlag für einen winterlichen Kunstausflug ins Oberland: Das Franz Marc Museum am Kochelsee widmet Horst Antes sowie der Freundschaft von Marc und Paul Klee Sonderausstellungen
Was haben Kopffüßler und japanische Kimonos miteinander zu tun? Mit beidem beschäftigt sich eine Sonderausstellung im 2008 eröffneten Franz Marc Museum am Kochelsee ab dem 28. Februar: Der zeitgenössische Künstler Horst Antes, berühmt durch seine bunten Kopffüßler-Bilder, sammelt seit einiger Zeit japanische Kimonos aus dem 19. Jahrhundert, die über Jahrzehnte geflickt, gefärbt und vererbt wurden. Die Ausstellung stellt den Maler und Sammler Horst Antes vor.
Weiter geht es Ende Juni mit einer großen Künstlerfreundschaft zwischen dem „Hausherren“ Franz Marc und Paul Klee. „Wenn ich sage, wer Franz Marc ist, muss ich zugleich bekennen, wer ich bin“, notierte Klee 1916 in sein Tagebuch. Ob sich diese Freundschaft auch in den Bildern widerspiegelt, soll eine Gegenüberstellung zeigen. Auch Postkarten, oft mit Skizzen oder Kritzeleien, werden ausgestellt. „Da teilten sich die beiden Künstler oft ganz profane Dinge mit, etwa ,Ich kann nicht zum Kaffeetrinken kommen’“, erzählt die künstlerische Direktorin des Museums, Cathrin Klingsöhr-Leroy. Zeitgleich erscheint die gesamte Korrespondenz von Klee und Marc im Nimbus Verlag (2Bände, 78 Euro).
Nur ein Teil der museumseigenen Sammlung ist in der Dauerausstellung zu sehen. Um doch der Fülle der Werke gerecht zu werden, wird mehrmals im Jahr ein Schlaglicht auf einen Ausschnitt geworfen. In einem dieser „Neuen Räume“ ist das Geburtstagsalbum des Sammlungsstifters Otto Stangl zu sehen. Seine Frau hatte 1965 zum 50. Geburtstag ihres Mannes an alle befreundeten Künstler einen Bogen Büttenpapier geschickt. Zurück kamen Zeichnungen, Aquarelle und Drucke von Miró, Calder, Geiger und Poliakoff. Ab Herbst im Museum am Kochelsee.
jo
Franz-Marc-Park 8-10, Kochel am See, Di bis So 10 bis 17 Uhr