Kommentierte Ausgabe von Hitlers "Mein Kampf" erscheint

Jahrzehntelang lagerte Hitlers Hetzschrift "Mein Kampf" im Giftschrank. Nun kommt das Machwerk neu heraus, allerdings als kritisch kommentierte Edition.
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Adolf Hitlers "Mein Kampf" ist ab sofort als kommentierte Ausgabe erhältlich.
dpa Adolf Hitlers "Mein Kampf" ist ab sofort als kommentierte Ausgabe erhältlich.

München - Rund 70 Jahre nach dem Tod Adolf Hitlers soll von diesem Freitag an wieder eine Ausgabe seiner Hetzschrift "Mein Kampf" in deutschen Buchläden erhältlich sein - als historisch-kritische Ausgabe mit umfangreichen Kommentaren. Der Umgang mit diesem Werk stelle eine Herausforderung dar, sagte Bayerns Kultusminister Ludwig Spaenle am Donnerstag in München.

Das Institut für Zeitgeschichte (ifz) hat jahrelang recherchiert, um die darin geäußerten Ansichten Hitlers kritisch zu hinterfragen und zu widerlegen. In einer Auflage von 4000 Stück soll das 1950 Seiten dicke Buch, dessen Erscheinen nach wie vor umstritten ist, für 59 Euro verkauft werden. Unkommentierte Ausgaben von "Mein Kampf" bleiben weiterhin in Deutschland verboten.

Lesen Sie hier: Hitlers "Mein Kampf" - Die Legende vom ungelesenen Bestseller

Hitler hatte das Buch 1924 nach seinem Umsturzversuch im November 1923 in der Festungshaft in Landsberg geschrieben. Darin waren bereits die Grundlagen für seine spätere Eroberungspolitik angelegt. Die US-Militärregierung übertrug die Urheberrechte an dem Werk nach Kriegsende 1945 an den Freistaat Bayern, der seitdem eine Neuveröffentlichung verhinderte. Die Urheberrechte liefen Ende 2015, 70 Jahre nach dem Tod des Diktators, aus.

Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (CDU) und der Deutsche Lehrerverband haben sich dafür ausgesprochen, die kommentierte Neuausgabe bundesweit im Schulunterricht einzusetzen. Auch Bayern hält ihren Einsatz im Schulunterricht für möglich. "Das menschenverachtende Weltbild Hitlers und der NSDAP muss dabei demaskiert werden, damit die Hetzschrift „Mein Kampf“ nicht politisch oder ideologisch missbräuchlich eingesetzt oder falsch verstanden werden kann", forderte Spaenle.

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