Zweiter Teil-Lockdown: Kinobranche fordert Planungssicherheit

Gastronomie sowie Kultureinrichtungen müssen gemäß des neuen Beschlusses von Bund und Länder vom 25. November weiterhin geschlossen bleiben. Die Kinobranche hat sich mit einem Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel (66) gewandt. Der Hauptverband Deutscher Filmtheater (HDF Kino e.V.) fordert in dem Schreiben: "Für die Kinos in Deutschland ist es elementar, dass Sie bereits am 06.12.20 entscheiden, wie es für unsere Branche über die Weihnachtszeit hinaus weitergeht." Eine Planung für so kurze Zeiträume sei für die Branche "der letzte Stoß in den Abgrund."
Das Verlangen nach Planungssicherheit begründet der Verband damit, dass die Wiederaufnahme eines Kinobetriebes einer Vorarbeit von zwei Wochen bedarf. Filme müssten terminiert und beworben werden und die Möglichkeit haben, über einen längeren Zeitraum im Kino zu laufen. "Ein großer Film startet nur, wenn er auch über eine längere Zeit der Auswertung erfahren kann", heißt es in dem Brief, den der Verband bereits vor den Beratungen von Bund und Länder verfasst hat, nachdem ein Beschlussentwurf bekannt geworden war. Bereits beim Einsetzen des ersten Teil-Lockdown hatte der Verband einen Brandbrief aufgesetzt.
Mitunterzeichner und Constantin-Film-Chef Martin Moskovicz (62) hat sich im Interview mit der "Bild"-Zeitung dagegen ausgesprochen, Filme sofort bei Streamingdiensten zu zeigen: "Wir können die Filme nicht einfach aus dem Kino rausnehmen und an Streamingplattformen verkaufen. Mit ganz wenigen Ausnahmen haben wir das gemacht. Die kommen auch oder sind schon gekommen. Aber die Filme, die jetzt geplant waren, sind alle für eine Kinoauswertung vorgesehen."