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Zum Zuschauen verdammt
Große Erwartungen, riesige Enttäuschung: "Assassin's Creed", die Verfilmung des gleichnamigen Ubisoft-Games um einen mittelalterlichen Killer, ist so spannend wie Zocken ohne Controller.
von Andreas Fischer
"Wenn Du mir zuhörst, ergibt alles irgendwann Sinn": ein nettes Versprechen, das eine Wissenschaftlerin dem Helden in "Assassin's Creed" gibt. Leider hält sie es nicht, und es kommt viel zu spät. Sinn ergibt in der Computerspielverfilmung recht wenig. Und beim Zeitpunkt des Versprechens hat man sich schon längst ausgeklinkt aus einem Film, der wie viele andere vor ihm dabei scheitert, aus einem erfolgreichen
Computerspiel ein spannendes Leinwandabenteuer zu machen. Trotz einer illustren Besetzung mit Michael Fassbender, Marion Cotillard und Jeremy Irons. Es ist durchaus löblich, dass sich der französische Publisher Ubisoft
nicht vom Fluch entmutigen ließ, der auf Computerspielverfilmungen zu liegen scheint. Die Aussichten waren wohl auch einfach zu verlockend: Die "Assassin's Creed"-Reihe gehört zu den beliebtesten
Computerspielen der Welt, sie scheint mit ihrem Mix aus Mystik und Wissenschaft, aus Mittelalter und Moderne, aus Action und Adventure eigentlich wie fürs Kino gemacht. Eigentlich. Denn wie es bei Computerspielen
gute Sitte ist, ist auch beim Game "Assassin's Creed" der Spieler selbst der Held. Im Kino lässt sich das nur bedingt umsetzen, da ist man zur Passivität, zum Zuschauen verdammt. Und so ist der Film dann auch in etwa so spannend wie ein Abend vor der Konsole, bei dem man mit dem besten
Kumpel auf der Couch sitzt und keinen Controller hat. Dabei ist der Film sehr körperlich, die Inszenierung trifft den Parcours-Charakter des Spiels ganz gut. Zudem hat sich Ubisoft
für die Leinwandadaption eigens eine neue Story einfallen lassen, die dennoch klar verortbar im Spielekosmos ist. Es geht um den ewigen Konflikt zwischen dem Templer-Orden und den Assassinen: Die Templer wollen gerne die Menschheit versklaven, die Assassinen ihre Freiheit beschützen. Der Titelheld heißt Callum Lynch (Michael Fassbender): Der Nachfahre des Assassinen
Aguilar soll in seine eigene Vergangenheit zu Zeiten der spanischen Inquisition reisen, um ein wertvolles Relikt zu finden: Der Apfel von Eden verspricht ein Ende aller Gewalt auf Erden. Die Zeitreise klappt mit einer Maschine namens Animus, die aus der DNA die genetischen
Erinnerungen herausfiltert und für den Film ein beachtliches Update bekam: Sie sieht aus wie ein Astronautentrainer und überträgt das DNA-Gedächtnis direkt auf Muskeln und Bewegungsapparat. Callum kommt also ganz schön ins Schwitzen, zumal Dr. Sofia Rikkin (Marion Cotillard) bei ihrem Vater (Jeremy Irons) unbedingt Ergebnisse vorweisen muss, um ihr Forschungsprogramm nicht zu verlieren. Immer wieder schickt sie Callum ins Mittelalter, der sich dort wacker schlägt und auf seine Assassinen-Erinnerungen irgendwann auch in der Gegenwart zugreifen kann. Das ist ziemlich praktisch, weil die Templer eine unheimlich fiese Intrige gesponnen haben und kurz vor ihrem Ziel sind. Abstruse Komplotte und hanebüchene Wendungen mögen in Fantasyfilmen nichts Ungewöhnliches sein. Wenn sie aber gar nichts zum Film beitragen, darf man sich wie Callum fragen: "What the fuck is going on?" Einer, der es wissen sollte, ist Hauptdarsteller Michael Fassbender, der das Filmprojekt als Produzent von Anfang an begleitete. Allerdings ohne das Spiel jemals gezockt zu haben, wie er in Interviews zugab. Fassbender holte nicht nur Marion Cotillard mit an Bord, sondern auch Regisseur Justin Kurzel. Mit beiden hatte er zuvor "Macbeth" (2015) gedreht. Von William Shakespeare zu bedeutungsschwanger vorgetragenen Filmsätzen wie "20 Minuten bis Animus" oder "Gewalt ist der Krebs der Gesellschaft - wir wollen die Krankheit besiegen": Immerhin sollen die Dreharbeiten spannend gewesen sein. Auf der Leinwand ist leider nur Langeweile angekommen.
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