"Zoomania": Ein Disney-Film 2.0 mit wichtiger Botschaft
Jeder kann das erreichen, was er sich erträumt. Der amerikanische Traum: Vordergründig scheint dieser Grundsatz über dem neuen Disney-Animationsabenteuer "Zoomania" zu schweben. Wer sich jedoch ganz auf den Film einlässt und mitdenkt, wird erkennen, dass die Regisseure Byron Howard und Rich Moore mithilfe der kunterbunten und liebevoll gestalteten Disney-Welt eine viel bedeutendere Botschaft vermitteln. Eine Botschaft, die gerade in unserer von Krisen gebeutelten Zeit besonders wichtig erscheint.
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Seit sie eine kleine Häsin war, träumt Judy Hopps (deutsche Synchronstimme: Josefine Preuß) davon, Polizistin zu werden. Dabei gibt es nur ein Problem: Dieser Job ist in Zoomania den großen Tieren vorbehalten. Doch Hasendame Judy ist unsagbar ehrgeizig und wird schließlich mithilfe von Bestnoten als erstes Nagetier in der Geschichte Zoomanias als Polizistin angestellt. Doch unter Eisbären, Nashörnern, Tigern und Büffeln hat es ein kleiner Hase schwer und so wird Judy zum Knöllchen schreiben verdonnert. Als sie Polizeichef Bogo doch noch davon überzeugen kann, ihr den Fall um den vermissten Otter Mr. Otterton anzuvertrauen, kann Judy endlich ihre Fähigkeiten als Polizistin beweisen. Mit ungeahnten Folgen für alle Bewohner Zoomanias...
Liebevolle Details
Ungeachtet der Story ist es vor allem die Gestaltung der Millionenmetropole die das Animationsabenteuer sehenswert macht. Denn Disney hat dafür keine Kosten und Mühen gescheut. Dass sich das Produktionsteam zur Recherche extra nach Afrika begeben und alle 64 auftauchenden Säugetierarten äußerst genau studiert hat, merkt man "Zoomania" durchaus an. Wer gut hinsieht, entdeckt, dass es beispielsweise in der Bahn, mit der Judy von ihrem Vorort ins Zentrum von Zoomania reist, unterschiedlich große Ausgangstüren gibt.
Doch abgesehen von der wirklich gelungenen Darstellung der Äußerlichkeiten hat es das Produktionsteam um Jim Reardon auch geschafft, die spezifischen Charaktereigenschaften der Tiere auf großartige Art und Weise herauszustellen. Ein besonderes Highlight ist etwa die Szene im Verkehrsüberwachungsamt, die bereits jeder aus dem Trailer kennen dürfte. Flash, das Faultier, redet langsam, denkt langsam und lacht sogar langsam. So langsam wie eben nur ein Faultier sein kann.
Spiel mit Klischees
Auf der einen Seite spielt "Zoomania" daher mit Klischees, die in Wirklichkeit gar keine sind. Auf der anderen Seite zeigt der Film auf, dass dieses Klischeedenken überwunden werden kann. Bestes Beispiel dafür ist die Zusammenarbeit beziehungsweise die zart beginnende Freundschaft zwischen der Häsin Judy Hopps und dem Fuchs Nick Wilde: eine Tier-Kombination, die sich in der echten Natur so gar nicht verträgt und doch zusammenhalten kann, wenn es darauf ankommt.
Mit "Zoomania" hebt Disney das Genre "Filme mit sprechenden Tieren", in dem bisher Klassiker wie "Findet Nemo", "Bambi" oder "Der König der Löwen" ganz oben auf der Ranking-Liste standen, auf eine neue Stufe. "Zoomania orientiert sich an den großen Vorbildern, aber auf eine zeitgemäße Art", so Regisseur Byron Howard. Mithilfe von anthropomorphen Tieren, die Kleidung tragen, Handys benutzen und davon träumen, ihren Traumberuf zu ergreifen, schafft "Zoomania" ein großes Identifikationspotential. Sowohl für die kleinen, als auch die großen Zuschauer.
Und gerade für letztere ist "Zoomania" ein wichtiger Film. Kinder mögen an der kunterbunten Welt, der lustigen Verfolgungsjagd durch das Mäuseviertel oder den Sticheleien zwischen Judy und Nick ihre Freude haben, den Erwachsenen will der Film aber vor allem eines vermitteln: Ein friedliches Zusammenleben ist möglich, wenn man es nur will.
Fazit
"Zoomania" ist ein intelligenter, gut gemachter Kinospaß für die ganze Familie. Wer seinen Kindern anhand einer kurzweiligen Storyline erklären möchte, warum es wichtig ist, keine Vorurteile gegenüber anderen zu haben, sollte sich das neue Disney-Animationsabenteuer, das am 3. März in den deutschen Kinos startet, nicht entgehen lassen.