"Yes Day" - Wie erziehe ich meine Eltern?

In der leichtfüßigen US-Komödie "Yes Day" müssen sich Jennifer Garner und Édgar Ramírez für einen Tag den Wünschen ihrer Kinder beugen.
Florian Koch |
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Papa (Édgar Ramírez) muss das Handy abgeben, denn es ist "Yes Day". Und Mutter (Jennifer Garner) findet das auch befreiend.
Papa (Édgar Ramírez) muss das Handy abgeben, denn es ist "Yes Day". Und Mutter (Jennifer Garner) findet das auch befreiend. © John P. Johnson/Netflix

Ob Sportverein oder Geburtstagsfeier, Zoobesuch oder Kindertheater. Die Wünsche der Kinder blieben in den letzten Monaten weitgehend unerfüllt, weil ihre Eltern zu chronischen "Nein-Sagern" degradiert wurden.

Corona macht Eltern zu Nein-Sagern

Schuld daran war natürlich auch Corona und die Konsequenzen der beschränkenden Maßnahmen. Was diese Einschränkung des spielerischen Zusammenlebens langfristig für psychologische Folgen hat, darüber lässt sich nur spekulieren. Auch wenn Familienministerin Franziska Giffey zuletzt "Verluste an Bildung, depressive Verstimmungen und Vereinsamung" gerade in Brennpunkten beklagt hatte.

Einmal im Jahr "Yes Day"

Ein ungleich heiterer, fiktionaler Gegenentwurf über die Verweigerung von Kinderwünschen ist die US-Komödie "Yes Day", die auf einem Impuls der Hauptdarstellerin Jennifer Garner beruht. Denn seit mehreren Jahren zelebriert sie mit ihren drei Kindern (mit Ex-Mann Ben Affleck) einen sogenannten "Yes Day": einen Tag, in dem Kinder das familiäre Ruder übernehmen und den - zu Ja-Sagern degradierten - Eltern ihre Wünsche diktieren. Natürlich gibt es dabei Beschränkungen wie das Verbot von Gefahrensituationen. Aber diese kurzzeitige Verschiebung von Verantwortung und Autonomie hat auch etwas Befreiendes für die Eltern. Denn laut Umfragen wäre es den Kindern ein Bedürfnis, dass Papa und Mama endlich ihre Smartphones und Tablets beiseitelegen.

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Eine leichte Familienkomödie

Das Thema "Digital Detoxing" fließt auch in den naiv-sympathischen, an leichte Familienkomödien mit Steve Martin erinnernden Film von Miguel Arteta ein. Zusätzlich arbeitet sich "Yes Day" an klassischen Rollenbildern ab. Der von Édgar Ramírez ("Carlos") gespielte Vater gibt in der Arbeit den strengen Juristen, darf zu Hause aber relaxen, während die harten Entscheidungen, die mitunter stressige, konfliktreiche Erziehung der drei Kinder an der Mutter (Garner) hängenbleiben. Die "Yes Day"-Ideen von Teenietochter Katie (Jenna Ortega), Hobby-Naturwissenschaftler Nando (Julian Lerner) und Nesthäkchen Ellie (Everly Carganilla) beschränken sich dabei auf einen amüsanten, sich steigernden Fünf-Punkte-Plan: Angefangen beim Eis-Frühstück über feuchte Waschanlage-Erlebnisse (mit heruntergefahrenen Fenstern!) bis hin zu Wasserbomben-Schlachten. Die simple Botschaft der Komödie - mehr Empathie wagen! - nimmt man dabei gerne in Kauf, weil die Besetzung einfach wunderbar harmonisch interagiert, und der in Komödien mittlerweile oft übliche Zynismus außen vor bleibt.

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