"The Great Green Wall": Ein Musikfilm über die afrikanische Zukunft
"The Great Green Wall" soll ein Bollwerk werden: gegen die Ausbreitung der Sahara. Quer über den afrikanischen Kontinent wird ein 8 000 Kilometer langer Gürtel aus Bäumen gepflanzt. Wenn man mit diesem Film durch Afrika reist, wird einem auch klar: Migration, Verwüstung und Krieg hängen unmittelbar mit dem Klimawandel und der Wasserknappheit zusammen, wozu noch Unterentwicklung und Bevölkerungsexplosion kommen. Die afrikanischen Staaten selbst aber wollen das mit dem Projekt der "Great Green Wall" Not lindern und Millionen Menschen Nahrung, Arbeitsplätze und eine Zukunft bringen.
Entlang dieser noch lückenhaften grünen Mauer reist die malische, 36-jährige Sängerin Inna Modja zu den Menschen im Senegal, in Mali, Nigeria und Äthiopien. Sie spricht mit ihnen über ihre Ängste, Träume und Hoffnungen und lässt sich von deren Musik inspirieren. So entspinnt der Film in einer kollektiven melodischen Collage den Soundtrack des "Great Green Wall".
"The Great Green Wall": CD-Promotion und Öko-Geschichte
Vielleicht kann man dem Film vorwerfen, sich nicht entscheiden zu können, ob er der Sängerin die Plattform bereiten will, so dass der Film zeitweise wie ein gelungener Promotionfilm ihrer neuen CD wirkt? Oder ob er vor allem die Öko-Geschichte erzählen will? Da er beides versucht, kommen einige Fakten ein wenig zu kurz: Wie steht es um das Projekt? Wie kann ich es unterstützen? Dann werden am Rande noch Fragen nach der Beschneidung von Mädchen angesprochen und die Emanzipation.
Ob sich der Film damit überhoben hat? Nein, aber er kann natürlich alles nur anschneiden. So aber ist er ein spannender Anstoß, um über Afrika nachzudenken und es auch als äußerst lebendigen Kontinent zu sehen. Aber bisher stehen nur 13 Prozent der Bäume.
"The Great Green Wall" im Kino in München: Arena (OmU)
Regie: Jared P. Scott (Großbritannien, 92 Min.)
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